Lilienfeld war ehemals Kantor der jüdischen Gemeinde Gießen und lebt heute im französischen Narbonne. Die unter seiner Leitung in beachtlicher Qualität vorgetragenen Stücke bildeten den Beginn und Abschluss des Gottesdienstes, den Pfarrer Wolfgang Grieb leitete.
 Mitgestaltet wurde die Abendbesinnung außerdem von den Religionskursen der Klassen 11 und 12 der Goetheschule. Die Schülerinnen äußerten persönliche Gedanken zur Geschichte der Judenverfolgung in Wetzlar seit dem Mittelalter und zur Verpflichtung sich auch heute noch an vergangenen Verbrechen zu erinnern. Betreut wurden sie in ihrer Vorbereitung unter anderem von Referendar Erek Bender. Weiterer Bestandteil der Gedenkfeier war der Zeitzeugenbericht von Gisela Jäckel über die Reichspogromnacht.

Bereits am Donnerstag hatte Lilienfeld vor der gesamten Jahrgangsstufe 12 des größten hessischen Oberstufengymnasiums über „Judentum und deutsche Gesellschaft seit dem 19 Jahrhundert“ gesprochen. Vor den Schülern der Jahrgangsstufe 13 äußerte er sich zum Thema „Thomas Mann und die Juden“. In beiden Fällen ergänzten die Veranstaltungen den herkömmlichen Lehrplan der Goetheschule in den Fächern Geschichte und Deutsch. Weitere Veranstaltungen, die Lilienfeld gemeinsam mit Schülern der Goetheschule gestaltete, waren die Gedenkstunde mit Kranzniederlegung am Donnerstagabend. Schauplatz war der Standort der ehemaligen Wetzlarer Synagoge. Der Kranzniederlegung schloss sich ein Vortrag Lilienfelds in der Stadtkirche zum Thema „Juden in Deutschland – von Moses Mendelsohn bis heute“ an, bei dem die Goetheschule ebenfalls als Mitveranstalter auftrat.

Aus dem Kollegium waren an den Projekttagen Dr. Gertraud Wagner, Ulrike Rau, Raymond Roob, Irene Bauer-Weitz, Erek Bender, Dieter Grebe und Helmut Laux beteiligt.