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Dagmar Schmidt (SPD) diskutiert mit Goetheschülern über Europa „Eine ganz besondere Schulstunde“ kündigte Dr. Carsten Scherließ, Schulleiter der Wetzlarer Goethschule, an. Und die Schülerinnen und Schüler der Leistungskurse Politik und Wirtschaft sowie Erdkunde an Wetzlars Oberstufengymnasium sollten nicht enttäuscht werden. Denn zu Gast war die SPD-Bundestagsabgeordnete Dagmar Schmidt, die sich eine Stunde lang Zeit nahm, um mit den Oberstufenschülern über das Thema Europa zu diskutieren. |
So bekamen die Schüler Gelegenheit, sich einen persönlichen Eindruck von den Vorstellungen und Positionen der Abgeordneten zu machen und ihre eigenen Fragen zu stellen. Das fächerübergreifende Projekt hatten die Lehrer Mathias Fich (Politik und Wirtschaft) und Markus Stumpp (Erdkunde) in ihren jeweiligen Leistungskursen vorbereitet.
Am Anfang stand ein kurzes Impulsreferat, in dem Schmidt auch über persönliche Erfahrungen aus ihrer ersten Legislatur im Bundestag sprach. In Regierungsverantwortung habe sich ihre Partei sofort mit den „ganz großen Themen“ – zum Beispiel Europa – befassen müssen.
Schmidt bezog klar Stellung und sagte, dass die EU sich in der größten Krise seit ihrer Gründung befinde. Die ursprünglich positive Vision eines geeinten Europas sei von vielen negativen Vorurteilen beeinträchtigt. Angst vor dem Verlust der Nationalstaatlichkeit oder den Kosten Europas seien Mitursache für den derzeitigen Rechtsruck in vielen Staaten. Die Sozialdemokratin sagte aber auch, dass Europa nach ihrer Ansicht keine „Schönwetterveranstaltung“ sei und man die Probleme nur gemeinsam lösen könne, da sie übernational seien.
Themenkomplexe, die die Sozialdemokratin mit den Schülern diskutierte, waren etwa die Aufnahme der Türkei in die EU, die Flüchtlingspolitik, das Freihandelsabkommen TTIP oder das Demokratiedefizit in der EU. Auch Werte wie Meinungs- oder Religionsfreiheit und deren Bedeutung kamen zur Sprache. Beim Thema Europa gehe es um nicht weniger, als unser Leben in Freiheit zusichern, sagte Schmidt: „Wenn wir so weiterleben wollen, müssen wir Europa wieder zusammenbringen und die Menschen dafür begeistern.“
Schmidt lobte das Grundwissen der Goetheschüler, die von ihren Lehrern offenbar gut vorbereitet worden waren und etwa mit den verschiedenen EU-Organisationen bestens vertraut waren. Die Schüler ihrerseits nutzten die Gelegenheit, der Bundestagsabgeordneten Fragen zu stellen und trugen so ihren Teil dazu bei, die Stunde zu einer ganz besonderen Unterrichtsstunde zu machen.
