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"Yes Luther can!" - so lautete der Titel eines Vortrags, der am 26. Oktober an der Wetzlarer Goetheschule stattfand. Anlässlich des Reformationsjubiläums war Dr. Althina Lexutt ans Wetzlarer Oberstufengymnasium gekommen, um der Frage nachzugehen "Warum Luther auch nach 500 Jahren ein spannender Typ ist". Etwa 120 Schüler und ihre Lehrer hatten sich in der Aula der Schule versammelt, wo Schulleiter Dr. Carsten Scherließ sie in einer kurzen Begrüßungsrede auf den Vortrag einstimmte. Die Organisation der Veranstaltung hatte Martin Boschmann übernommen.

 

Prof. Dr. Athina Lexutt, Kirchengeschichtsprofessorin und geschäftsführende Direktorin des Evangelischen Instituts der Justus-Liebig-Universität Gießen, gilt als ausgewiesene Luther-Expertin. Seit ihrer eigenen Studienzeit beschäftigt sie sich mit dem berühmten Reformator und entwickelte im Laufe ihrer intensiven Forschungsjahre eine deutlich spürbare Leidenschaft nicht nur für Luther als Person, sondern auch für viele seiner theologischen Ideen und Anliegen. Auch in ihrem Vortrag an der Goetheschule betonte sie dabei immer wieder, dass Martin Luther und seine Auffassungen natürlich differenziert betrachtet werden müssten. Nicht alles an ihm könne und solle man bewundern. Schließlich sei auch er nur Mensch und ein Kind seiner Zeit gewesen.

Die eigentlichen Errungenschaften des Wittenberger Theologen seine dennoch bewundernswert. Denn auch noch nach 500 Jahren ließe sich viele seiner Anliegen auf die Gegenwart übertragen und damit fruchtbar machen, wie die Gießener Theologin eindrucksvoll bewies. Dabei verknüpfte sie in Luthers Leistungen jeweils mit einem der zahlreichen "Fanartikel", an denen es in diesem Jahr nicht mangelt. Darunter war etwa eine Socke, mit dem Luther Satz "Hier stehe ich, ich kann nicht anders!", den Lexutt mit der Entschlossenheit des Reformators verband, Zustände nicht einfach hinzunehmen, sondern verändern zu wollen. An Menschen, die sich im Auftrag einer guten Sache nicht von Macht und Einfluss einschüchtern lassen, gäbe es auch heute noch großen Bedarf. Der Lutherlikör, der hauptsächlich von Frauen konsumiert würde, diente der Referentin wiederum als Verknüpfung zu Luthers Kampf für Frauenrechte.

Den etwa 50-minütigen Streifzug durch die verschiedenen Lutherprodukte dieses Jahres, begleiteten viele Bilder und manche humorvollle Bemerkung. Zum Abschluss der Veranstaltung hatten die Zuhörer Gelegenheit, Fragen an die Referentin zu richten.

Zur feierlichen Stimmung der Veranstaltung trugen einige Goetheschülerinnen und -Schüler mit musikalischen Vorträgen bei. Den Auftakt machte Christian Troschel am Flügel mit "La Valse D'Amelie". Die Sängerinnen Nadja Jost, und Johanna Bergfeld präsentierten in einem zweistimmigen Duett ihre Stimmen mit dem Lied "Ever be" von den Bethel Music Kids. Christian Krieger zeigte seine Fingerfertigkeit an der Gitarre mit "Ian" von Fabian Pay.

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