Tipptopp vorbereitet, dem nervenzermürbenden Bahnstreik trotzend, hat das Team der Goetheschule sich dem Rechtschreibwettbewerb "Frankfurt schreibt" in der letzten Woche gestellt. Zum dritten Mal ist die Goetheschule Wetzlar mit einem Team aus Schülerinnen und Schülern sowie Lehrerinnen – neben anderen hessischen Schulen, einer Schule aus Hamburg und Osnabrück – gegen die Besten der Frankfurter Oberstufen angetreten.

Als es in der Aula des Goethegymnasiums Frankfurt für die rund 350 Teilnehmer dann hieß "Handy aus, Hefte raus, wir schreiben ein Diktat", wurde wieder ein ganz besonders kniffliger Text präsentiert: "Sehr angsteinflößend kläffende Chihuahuas", "heißhungrige Piranhas", "Horsd'oeuvre" und "Apophtegma" gehören nicht gerade zu den im Deutschunterricht der Jahrgangsstufe 11 täglich verwendeten Wörtern. Auch Botanisches wie Freesien, Dahlien und Thujahecken ist dort eher selten Thema. Und wer glaubte, beim "Hünen" eine Verbindung zum "Huhn" zu erkennen, oder "hanebüchen" mit dem Hahn in Verbindung zu bringen, hatte die Dehnungs-h-Regel übergeneralisiert.

Jonathan Dechert, Theresa Guth, Benedikt Karl, Celine Portner und Birga-Ruth Vollmer vom Schülerteam der Goetheschule meisterten die Herausforderung dennoch überdurch¬schnittlich und Celine Portner aus der 11 B4 siegte als beste Schülerin der 24 teilnehmen¬den Schulen.  Bereits im schulinternen Vorentscheid der Jahrgangsstufe 11  hatte sie im Februar mit der niedrigsten Fehlerzahl überzeugt und konnte nun beim Finalwettbewerb in Frankfurt dieses Top-Ergebnis wiederholen: In der Kategorie Schülerinnen und Schüler erreichte sie den ersten Platz. (Der zweite Platz ging an einen Schüler aus dem Franziskanergymnasium Kreuzburg Großkrotzenburg; den dritten Platz sicherte sich eine Schülerin der Europäischen Schule Frankfurt.)

Das Diktat, das mit 54 Ausdrücken von 231 Wörtern in der Kategorie "besondes schwer" aufwartete, meisterte sie mit nur 9 Fehlern; zum Vergleich: der Schülerdurchschnitt lag bei mehr als dem Doppelten. Sie unterbot auch den Fehlerdurchschnitt der Lehrer und Eltern, die sich neben Teilnehmern der Goetheuniversität Frankfurt auch dem Wettbewerb gestellt hatten.
Die Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt hat diesen Wettbewerb entwickelt, den sie als eine Art sportlichen Wettkampf gestaltet. Die sprachlich reichhaltig gestalteten Diktattexte können kaum fehlerfrei geschrieben werden; das sportliche Ziel bleibt allerdings, die Fehleranzahl so niedrig wie möglich zu halten. Anspruch des Projekts ist es, die Vielfalt und den Reichtum der deutschen Sprache als Kulturgut bewusst zu machen und auch zu erhalten.  Vorbild ist der nationale Rechtschreibwettbewerb in Frankreich. Für eine Oberstufenschule ist die Teilnahme an diesem Wettbewerb auch deshalb von besonderem Interesse, weil die formal korrekte Schreibweise in der Sekundarstufe II  Eingang in die Bewertung aller Fächer findet.


Die großartige Rechtschreibleistung wurde mit einer schönen Siegerprämie, einem iPad belohnt. Für das Fach Deutsch ist das Ergebnis auch Ansporn und Motivation, den "Sprachsport" des noch jungen Projekts "Frankfurt schreibt" weiterzubetreiben und so aus die Vielfalt der deutschen Sprache zu schöpfen und das Pflichtthema Sprachrichtigkeit mit Spaß und Lust auf der Agenda zu halten.


  • diktat


BU:
Celine Portner (Mitte) belegte in der Kategorie Schülerinnen und Schüler den ersten Platz. Außerdem traten für die Goetheschule (von links) Jonathan Dechert, Theresa Guth, Birga-Ruth Vollmer und Benedikt Karl beim Diktatwettbewerb an.