Sevilla

Das alte Einkaufszentrum abreißen oder umbauen? Ein Jugendzentrum oder ein Obdachlosenheim einplanen? Wieviel Raum für sozialen Wohnungsbau zur Verfügung stellen? Erreichen wir die Vorgaben des Stadtbaurats und gleichzeitig die Renditeziele des Investors? Haben wir eine glaubwürdige Vision für das neue Stadtviertel und vor allem, können wir uns damit gegen unsere Wettbewerber durchsetzen?

Passend zum Start in das neue Unterrichts-Thema „Stadtgeographie“ beschäftigten sich jetzt Schüler der Goetheschule Wetzlar während eines Projektages der Jahrgangsstufe 12 ganz praxisnah mit konkreten Fragestellungen der Stadtentwicklung. Den Schülern des Erkunde-Leistungskurses boten Aspekte wie zunehmende Verstädterung, Wohnungsmangel, Mietpreisanstieg und Nutzungskonflikte dabei brandaktuelle Anknüpfungspunkte. Erdkundelehrer Thomas Schiller war durch einen Zeitungsbericht auf das von „Urban Land Institutes“ veranstaltete Planspiel „UrbanPlan“ aufmerksam geworden, und hatte die Umsetzung an der Wetzlarer Goetheschule über die Dienstleistungsagentur „YAEZ“ organisiert.

Die Schüler erhielten die Aufgabe in Kleingruppen Konzepte für die Neugestaltung eines fiktiven Stadtviertels zu entwerfen. Dabei galt es, die Vorgaben und Wünsche verschiedenster Interessensgruppen wie Politik/Stadtplanung, Anwohner, Unternehmer und Arbeitnehmer sowie des Investors zu berücksichtigen und soziale, ökonomische und ökologische Belange zu bedenken. Mit Hilfe von Baukasten, Kalkulationsprogramm und Stadtteilplan wurde mehrere Stunden eifrig durchgespielt, diskutiert und geplant, wie das Areal zukünftig genutzt werden könnte und ob das Konzept für alle Beteiligten wohl tragbar sei. Denn abschließend galt es den eigenen Entwurf einer Jury zu präsentieren und auch auf deren Rückfragen passende Antworten zu geben.

Die Rolle der Jurorin übernahm hierbei federführend Tanja Volksheimer, im Alltag Senior Portfolio Managerin des international operierenden Immobilieninvestors Nuveen Real Estate und Expertin für Projektentwicklung. Unterstützung erhielt sie durch die Planspiel-Moderatorinnen Kya Lehr und Lisa Zaiser der Agentur YAEZ. Von den Präsentationen der Schülerinnen und Schüler sichtlich beeindruckt zog sich die Jury zur Beratung zurück und sprach vor der Bekanntgabe des Siegers allen Beteiligten ein dickes Lob für die tadellose Einhaltung der Vorgaben, die durchdachten Entwürfe sowie die engagierte Mitarbeit aus.

Letztendlich gab die konsequente Umsetzung aller Nachhaltigkeitskriterien den Ausschlag für den Entwurf der Gruppe „New City Concepts“. Sichtlich stolz und erfreut nahmen Emma Hinkel, Sofia Russmann, Lea Viehmann und Jacqueline Vogler die Glückwünsche der Expertin entgegen. „Der konkrete Praxisbezug ermöglichte einen interessanten und anschaulichen Zugang zum Thema Stadtplanung“, resümierte eine Schülerin, und unterstrich damit die überaus positiven Rückmeldungen der Lerngruppe insgesamt.

Genügend Motivation also, um sich in den kommenden Wochen im Unterricht vertiefend mit dem Themenfeld „Stadtgeographie“ auseinanderzusetzen. Hierbei erhält der Kurs auch dankenswerterweise Unterstützung durch das Medienzentrum des Lahn-Dill-Kreises IMeNS, das rechtzeitig aktuelle Lehrvideos in seinen Bestand aufgenommen hat und fortan zur Verfügung stellt.

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