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Über einen ganz besonderen Gast konnten sich am 22. Mai vier Grundkurse Politik und Wirtschaft der Qualifikationsphase freuen. Professor Dr. Shieh, Repräsentant Taiwans gab den Schülerinnen und Schülern einen Einblick in Leben und Geschichte der Insel von der Größe Baden-Württembergs im Chinesischen Meer.

In Begleitung einer dreiköpfigen Delegation taiwanesischer Repräsentanten und Repräsentantinnen sowie des Bundestagsabgeordneten Hans-Jürgen Irmer (CDU) erklärte er beispielsweise, weshalb Taiwan zwar eine wirtschaftsliberale Demokratie, aber dennoch kein eigenständiger Staat und er somit formal kein Botschafter, sondern Repräsentant des Inselstaats ist. Der Germanistikprofessor und ehemalige Talkmaster wusste sein Publikum mit zahlreichen Anekdoten, Wortspielen und sogar einer Rap-Einlage aus der eigenen politischen Vergangenheit zu gewinnen. Shieh, der selbst als Student die Transformation von der Diktatur zur Mehrparteiendemokratie erlebt hatte, konnte den Schülerinnen und Schülern einen Einblick in eine Welt geben, in der das Recht auf freie Meinungsäußerung und Religionsfreiheit nicht selbstverständlich ist. Diese und andere freiheitliche Werte habe er erst in seinem Auslandsstudium in den 80er Jahren in Deutschland kennen und schätzen gelernt. Zurück in der Heimat habe er sich seitdem für die Durchsetzung der Grundrechte für die Bevölkerung Taiwans eingesetzt, das bis heute Teil des Chinesischen Staatsgefüges ist. Exemplarisch führte Shieh die Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe vor wenigen Tagen an. Kurzweilige Vorträge haben den Nebeneffekt, dass die Zeit wie im Fluge vergeht, weshalb die Moderatorin, Alyssa Riesen, kaum dazu kam, die vorab in den Kursen vorbereiteten Fragen rund ums Thema Wirtschaft zu stellen. Folglich fand sich die Delegation aus Taiwan im Anschluss an die offizielle Veranstaltung noch von Schülerinnen und Schülern umringt, die ihre ganz eigenen Fragen loswerden wollten. Das Feedback zur Veranstaltung ausnahmslos positiv.

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