Dank eines Sonderpreises für ein Geschichtsprojekt des Grundkurses der Jahrgangsstufe 13 von Thomas Göttlich - die Schüler hatten ein virtuelles Museum entwickelt, welches auf hier besucht werden kann – waren die Schüler und die sie begleitenden Lehrer für 4 Tage nach Berlin eingeladen. Die politische Informationsfahrt erfolgte auf Grund einer Einladung der Bundestagsabgeordneten der Grünen Priska Hinz.

Besondere Höhepunkte des perfekt organisierten Besuchsprogramms waren ein Informationsgespräch im Europäischen Haus, in dem die Rolle der EU im politischen Entscheidungsprozess thematisiert wurde. Weiterhin wurde die Gruppe durch den Bundesrat geführt. Hier beeindruckte nicht nur das architektonisch faszinierende Haus, sondern auch die Installation im Foyer mit den tanzenden Grazien. Eine hochinteressante Führung, die mit einer Diskussion über die Rolle des Bundesrats im politischen Prozess und im Gesetzgebungsverfahren endete, rundete diesen Besuch ab. Nach einer Stadtrundfahrt, die, orientiert an politischen Gesichtspunkten, die Gruppe zu historisch und politisch relevanten Orten führte, wurde nachmittags das Dokumentationszentrum für NS-Zwangsarbeit in Berlin-Schöneweide besucht. Den meisten an der Fahrt Beteiligten war nicht bekannt, dass hier vor allem sehr viele Frauen Zwangsarbeit in der Rüstungsindustrie unter der Herrschaft der Nationalsozialisten leisten mussten.

Am folgenden Tag wurde in Potsdam das ehemalige Stasi-Gefängnis besucht. Ein wichtiger Gesichtspunkt in der sich an die Führung anschließenden Erörterung war, dass dieser Teil unserer jüngsten Vergangenheit oft viel zu kurz kommt und dass bei aller Freude über 60 Jahre Grundgesetz auch diese Phase unserer jüngsten Geschichte gründlich aufgearbeitet werden muss. Am Nachmittag wurde die Gruppe im Reichstag empfangen und diskutierte nach einem Vortrag über die Aufgaben und die Arbeit des Parlaments mit einem Vertreter der Bundestagsabgeordneten Priska Hinz über die aktuelle politische Lage und warum die Partizipation seitens der Bürger so rückläufig ist. Der vierte Tag begann mit dem zweiten Teil der Stadtrundfahrt und endete mit dem Besuch des Denkmals für die ermordeten Juden Europas. Vor allem die Dokumentation der Familienschicksale beeindruckte die Teilnehmer.