Die Aufnahmen bearbeitete der Kurs dann am Computer und erstellte 15 Minuten lange Tondateien. Per Internet oder von Hand erhielten alle Schüler der einzelnen Klassen jeweils eine dieser Dateien, die sie dann auf ihr Handy, einen MP3-Spieler oder auf CD überspielen sollten. „So hatte jeder Schüler einen Teil des gesamten Klanggebildes“, erklärt Goetheschülerin Jana Drechsel.

Als letzte Vorbereitung legten Hautmann und seine Schüler dann noch drei verschiedene Wegstrecken durch das gesamte Gebäude der Goetheschule fest. Diese führten durch verschiedene Flure und Räume, die Aula, kreuzten sich mehrfach und endeten schließlich alle in der Pausenhalle. Auch die Routeninformation bekamen die Schüler mitgeteilt.

Stichtag war dann vergangener Freitag, die Zeugnisse waren gerade ausgeteilt, der Unterricht beendet. Das Soundprojekt „CD-Walk-Die Goethe lebt“ erlebte seine Ur- und auch einzige Aufführung. Um Punkt 10.10 Uhr setzten sich überall in der Goetheschule in Abständen von wenigen Minuten Schüler in Bewegung, liefen die Routen entlang und spielten dabei die verschiedenen Soundaufnahmen ab. Jeder einzelne Schüler wurde somit sowohl zum Mitspieler als auch zum Zuhörer. Die verschiedenen Klangelemente drangen aus Handys und CD-Spielern, füllten die Gänge, mischten sich und sammelten sich schließlich in der Pausenhalle. Sicherlich wäre der gewünschte Effekt noch stärker gewesen, hätten mehr CD-Spieler statt den leiseren Handys zur Verfügung gestanden. Doch die Schüler waren mit dem Ergebnis auch so zufrieden. Neugierig auf Neues sei sie geworden, sagt Jana Drechsel, auch die Vorstellung von dem, was Musik und Geräusche bedeuten habe sich mit dem Projekt verändert. Und eines zeigte die Beteiligung der vielen Schüler und Lehrer auf jeden Fall: Auch in Zeiten maroder Gebäude und ungewisser Zukunftsperspektiven - Die Goetheschule lebt!

Der Hessische Rundfunk plant in seiner Sendung Musikszene Hessen (Samstag 15.05 – 17 Uhr) über das Projekt zu berichten.