Frau Ansari, Direktorin der zentralen Menschenrechtsorganisation Ain o Salish Kendro (ASK) in Bangladesch, besuchte am 27.03 den Politikunterricht der Kurse von Frau Stuy und Herrn Spies in der Jahrgangsstufe 11. Aus einem anfangs noch zaghaft in englischer Sprache geführtem Gespräch entwickelte sich schnell eine lebendige Diskussion - nicht zuletzt aufgrund der offenen Art von Frau Ansari und Ihrer Begleiterin von „Netz“ aus Wetzlar. Letztere arbeitet für die non-gouvernmental-Organisation „Netz“ in der Entwicklungshilfe in Kooperation mit ASK. Frau Ansari stellte mit einem Diavortrag insbesondere die Bedeutung von Theater als Methode der Durchsetzung von Menschenrechte heraus. Vor allem Frauen spielen so Situationen ihrer Diskriminierung durch und können dadurch ein Bewusstsein für ihre Rechte entwickeln.

So arbeiteten die PoWi-Kurse gemeinsam mit den Menschenrechtlerinnen Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden auf den ersten Blick kontrastreichen Menschenrechts- und Frauensituationen in den unterschiedlichen Kulturen heraus. Hierbei, so stellten sie schließlich fest, gehen viele Menschen davon aus, dass Probleme, wie sie in Bangladesch bestehen, in Deutschland nicht existieren. Dies ist aber ein Irrtum, da sie in vielleicht weniger wahrnehmbarer Weise erscheinen.

Nachdem beide Frauen von ihren Erfahrungen in Bangladesch, der Entwicklung und der Arbeit der Organisationen berichtet hatten, bot sich allen Schülern die Möglichkeit, Fragen zu stellen – ein Angebot, das auch einige wahrnahmen. Dabei wollten die Interessierten vor allem die Beweggründe der beiden Frauen erfahren, einer solchen Organisation beizutreten. Die Antworten auf die Fragen der Schüler zeigten, wie stark die Verachtung der Frauen in Bangladesch wirklich ist – bspw. werden sie durch Säureattacken der Männer für immer entstellt. Für viele war der Bericht über die für sie fast unvorstellbare Situation der Frauen in Bangladesch sehr schockierend.

Das Interesse an der Arbeit von Netz, vor allem an der Möglichkeit eines freiwilligen sozialen Jahrs in Bangladesch war sehr groß: Erste Kontakte konnten geknüpft werden.

Schließlich „genossen“ die Besucherinnen eine Führung durch die Goetheschule und waren äußerst angetan von den Projekten der Schule, wie z. B. den regelmäßigen Theateraufführungen. Auch der Eine-Welt-Laden fand großen Zuspruch.