Fünf Jahre nach Erscheinen des Songs von Lacrimosa I Lost My Star in Krasnodar wurde es wieder mal Zeit, dieser tollen Stadt ein Lied – dieses Mal in Deutsch – zu widmen.

Dieser Aufgabe hatten sich, ganz im Sinne des diesjährigen Projektes „Musik verbindet“, die Teilnehmer des diesjährigen Austausches verschrieben, die vom 26.09. bis 03.10.2014 in Krasnodar zu Besuch waren. Im Lied Krasnodar zur Musik einer bekannten Sängerin mit russlanddeutschen Wurzeln (deren Originallied hierzulande zurzeit in sämtlichen Discos läuft) wurden positive Bilder und Eindrücke über die freundliche und lebensfrohe Großstadt in Südrussland festgehalten. Das Lied als musikalisches Geschenk an unsere Gastgeber kam gut an.

Die russischen Gastgeber hatten ihrerseits mehrere Überraschungen auf Lager: Vom Ratespiel „Wer wird Millionär“ zu deutschen Musikern aus verschiedenen Jahrhunderten über „Den musikalischen Salon“ nach dem Vorbild des 19. Jahrhunderts, in dem vor allem die Romanze als ein uns fast gänzlich unbekanntes musikalisches Genre kreativ vorgestellt wurde, bis hin zum gemeinsamen Musizieren in den freien Stunden. Beim Abschiedskonzert gaben deutsche und russische Schülerinnen und Schüler ihr musikalisches Können zum Besten. Dabei fiel auf, dass die Russen eine besondere Vorliebe für Rammstein haben – kaum jemand in Russland kennt diese Gruppe nicht, und die russische Schülerband ließ es sich nicht nehmen, wie Rammstein-Sänger geschminkt, das Lied Hier kommt die Sonne darzubieten.  Aber auch Michael Jackson hätte sich – wahrscheinlich – darüber gefreut, dass ausgerechnet sein Song Earth von russischen und deutschen Schülern und Lehrern zum Abschied gemeinsam gesungen wurde.

Auch außerhalb der Schule tauchten wir beim zweitägigen Stadtfest in eine bunte Welt der Musik ein: Beim Oktoberfest in der „Deutschen Siedlung“ in einem Krasnodarer Vorort, gebaut von deutschen Architekten nach deutschem Vorbild, hörten wir andeutungsweise deutsche Schlagermusik, stark russisch interpretiert; die ganze Fußgängerzone in Krasnodar selbst glich einem musikalischen Potpourri: Von Kosakenfolklore und kaukasischen Tänzen über Rock, Pop und Hip-Hop bis hin zu grandiosem klassischen Chorgesang war alles dabei.
Aber auch im Alltag, wenn man die Hauptstraße – die Rote, d.h. Schöne, Straße entlang marschiert, wird man mit Musik unterschiedlichster Stilrichtungen aus den Lautsprechern verwöhnt. Ob die Anwohner davon auf Dauer begeistert sind oder nicht, entzieht sich unserer Kenntnis. Wir  jedenfalls haben es genossen.

Es gäbe noch viel zu berichten über die Ausflüge in die Berge zu den olympischen Skigebieten und zum Schwarzen – in Wirklichkeit strahlend blauen – Meer, nach Adler ins Olympia-Dorf oder nach Sotschi, doch das sollen Bilder bekanntlich am besten machen. Weswegen wir nach der ersten Klausur eine ausführlichere Präsentation machen möchten. Am besten, ihr kommt das nächste Mal einfach mit!
An dieser Stelle wollen wir den russischen Gastgebern, unserer Schulleitung sowie allen Kolleginnen und Kollegen für ihre Unterstützung und ihr Verständnis einen besonderen Dank aussprechen, vor allem aber der Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch (http://www.stiftung-drja.de), ohne die dieser Austausch nicht möglich wäre.

Um mit den Worten der Schulleiterin des Gymnasiums Nr. 25 abzuschließen: Die große Politik baut Zäune; wir bauen Brücken.

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