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Der doppelte Goethe ist schnell erklärt. Ein Austauschprogramm des weltweit tätigen Goethe-Instituts machte es möglich, dass 15 Schülerinnen und Schüler und zwei begleitende Lehrerinnen von Ende Oktober bis Anfang November zwölf Tage lang in Wetzlar weilten – natürlich an der Goethe-Schule.

Gegen Ende der Sommerferien ergab sich die Möglichkeit einer Paarung des heimischen Oberstufengymnasiums mit der NIS (Nasarbajew Intellektuelle Schule für Chemie und Biologie) im sieben Flugstunden entfernten Pavlodar. Nach zwei Jahren ohne Russisch-Austausch wurde diese neue Gelegenheit von der Goetheschule natürlich begrüßt, insbesondere vom Fachbereich Russisch. Allerdings nehmen auch einige Schülerinnen und Schüler ohne Russischkenntnisse an dem Programm teil, die sich beim Besuch aus der ehemaligen Sowjetrepublik, dem neuntgrößten Land der Erde, mit ihren 15- bis 17-jährigen Partnerinnen und Partnern problemlos auf Deutsch und Englisch unterhielten. Gleich am Tag nach der Ankunft in der Goethestadt wurden die kasachischen Gäste vom Partnerschaftsdezernenten der Stadt Wetzlar, Karlheinz Kräuter, im Stadt- und Industriemuseum herzlich begrüßt.

Der Austausch wird vom Goethe-Institut finanziell großzügig unterstützt, aber die Förderung ist auch an einen Arbeitsauftrag gebunden – und so beschäftigten sich Deutsche (mit den Russischlehrkräften Helena Krämer, Axel Cordes, Darja Schymik) und Kasachen (mit Ademau Azylbekova und Gulya Azylbekova) neben gemeinsam besuchtem Unterricht und einigen Ausflügen, z.B. ins Bonner Haus der Geschichte, nach Marburg und ins Gießener Mathematikum, mit dem Leben russischsprachiger Spätaussiedler in Deutschland. Dieses Thema betrifft durchaus einige der teilnehmenden und überhaupt der Russisch lernenden Schülerinnen und Schüler der Goetheschule, da deren Eltern oder Großeltern zum großen Teil in Kasachstan aufwuchsen. Schon im Vorfeld des Austauschs hatten die deutschen Russischlerner/innen Fragebögen für ihre Mitschülerinnen und -schüler, Eltern und andere Vorfahren entworfen. Während der Besuchswoche wurden die Bögen ausgewertet und darüber hinaus drei Interviews mit zwei Schülerinnen der Goetheschule und dem 82-jährigen Viktor Krüger geführt. Die endgültige Auswertung und Dokumentation des Projekts – dann mit dem Schwerpunkt auf dem Leben der Deutschen in Kasachstan – wird während der Reise nach Pavlodar im April 2019 stattfinden. Dann werden die beteiligten Goethe-Schülerinnen und Schüler auch ihre kasachischen Partnerinnen und Partner, die sie zwölf Tage lang bei sich in ihren Familien aufgenommen hatten, wiedersehen.

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