Geographie als Unterrichtsfach an der Goetheschule
Je mehr wir über die Erde und das Leben auf ihr erfahren, umso bewusster wird uns, dass wir unsere Lebensgrundlage nicht zerstören dürfen. Einerseits sind wir abhängig von dem, was uns der Planet bietet, andererseits beeinflussen wir das Leben auf ihm durch unser Handeln. Diese Zusammenhänge zu erkennen und zu lernen sich so zu verhalten, dass Menschen auch in Zukunft noch auf unserer Erde leben können, ist ein wichtiges Anliegen des Faches. Man bezeichnet dies auch als „Raumverhaltenskompetenz“ – ein wichtiger Bestandteil von Bildung.
Früher wurde die Geographie auch als die "Mutter aller Wissenschaften" bezeichnet. Laut dem berühmten Philosophen Immanuel Kant „gibt es nichts, was den geschulten Verstand mehr kultiviert und bildet, als Geographie.“
Immer deutlicher wird, dass die Lösung drängender Menschheitsprobleme, wie Klimawandel, Ressourcenknappheit, Armut & Hunger, fehlender Zugang zu sauberem Trinkwasser, Bevölkerungswachstum und Migration in einer globalisierten und komplexen Welt interdisziplinäre ("fächerübergreifende") Ansätze erfordert.
Diese Herangehensweise ist grundlegend auch für das Unterrichtsfach Geographie! Naturwissenschaftliche und gesellschaftswissenschaftliche Sichtweisen miteinander verbinden, um den komplexen Zusammenhängen in einer globalisierten Welt gerecht werden, ist Anspruch des Faches!
Die damit einhergehenden Sichtweisen und erforderlichen Kompetenzen sind in der Wissenschaft und auf dem Arbeitsmarkt zunehmend gefragt. Dennoch ist Geographie kein Pflichtfach und wird in der Mittelstufe auch nicht durchgängig unterrichtet. Dass Geographie als Wahlfach an der Goetheschule einen so hohen Stellenwert hat, spricht daher für sich.
Ab dem Abiturjahrgang 2026 wird es zudem möglich sein in der Qualifikationsphase 3 und 4 bezüglich der Belegverpflichtung im Aufgabenfeld II (Einbringung der Grundkurse in die Abiturwertung) zwischen Politik & Wirtschaft, Wirtschaftswissenschaften und Geographie zu wählen.
(vgl.: https://kultusministerium.hessen.de/Unterricht/Gymnasiale-Oberstufe-Kerncurricula)
Überscht zu den Kursinhalten (gültig ab Januar 2025)
Allgemein zeichnet sich Geographie als Unterrichtsfach durch seine spannenden lebensnahen Inhalte, den großen Aktualitätsbezug und seine Methodenvielfalt aus. Hinzu kommt, dass Schülerinnen und Schüler, die sich für den Fortbestand unseres Planeten und ihre Mitmenschen interessieren zu einer angenehmen Kursatmosphäre beitragen. Das nette, kompetente und engagierte Fachkollegium freut sich, auch Dich von der Bedeutung und den Perspektiven des Unterrichtsfaches Geographie zu überzeugen!
Kursinhalte gemäß KCGO 08/2022
Eine detaillierte Beschreibung der Kursinhalte ist hier zu finden.
Einführungsphase
Qualifikationsphase
Quelle: https://kultusministerium.hessen.de/sites/kultusministerium.hessen.de/files/2022-09/kcgo_erdkunde_stand_august_2022_0.pdf) Zugriff: 04.05.2023
Fachmethodischer und fächerübergreifender Kompetenzerwerb:
Das Fach Geographie zeichnet sich neben den oben angeführten interessanten und lebensnahen Inhalten (s.u.) auch durch seine vielfältigen Fachmethoden und fächerübergreifenden Kompetenzerwerb aus. Der Umgang mit Atlas und Karten, sowohl "gedruckt", als auch digital, gehört zum wichtigen "Handwerkszeug" des Faches, wird grundlegend erlernt und vielfältig angewandt. Dazu gehört selbstverständlich auch der Umgang mit Sachtexten, Grafiken, Tabellen und Statistiken, die wir analysieren lernen um Räume erschließen und bewerten zu können.
Einen großen Stellenwert (vor allem im Leistungskurs) nimmt das Erlernen selbstständigen Arbeitens ein. Dies versetzt in die Lage eigenständig fundierte Raumanalysen, wie sie auch in der Zentralabiturprüfung erwartet werden, vorzunehmen. In der Qualifikationsphase werden diese Fähigkeiten auch bei der Erarbeitung von Präsentationen und Hausarbeiten gefordert sein, die eine Klausurleistung ersetzen können. Dabei haben die Erfahrungen gezeigt, dass diese zwar arbeitsreiche, aber sehr lehrreiche Präsentationsphase zu herausragenden Ergebnissen führte und sehr gut auf universitäre Anforderungen vorbereitet.
Sofern es die schulischen Rahmenbedingungen erlauben zieht es uns im Geographieunterricht gerne nach "draußen". "Realbegegnung" heißt das Zauberwort und tatsächlich kann man viele Lerninhalte vor Ort beispielhaft und einprägsamer erschließen, sei es durch einen Unterrichtsgang in die Stadt, um Stadtentwicklungsprozesse greifbar zu verdeutlichen oder ein Besuch des Bodenlehrpfades in der Nähe der Schule. Exkursionen, z.B. nach Frankfurt gehören ebenso dazu, wie auch der Kontakt zu Expertinnen und Experten aus verschiedenen geographischen Themenfeldern.
Durch Kartierungen, Befragungen und Erhebungen werden wichtige handlungsorientierte Kompetenzen aufgebaut.
In Planspielen (vgl. hierzu Artikel zum Stadtplanungsworkshop "UrbanPlan": https://www.goetheschule-wetzlar.de/schwerpunkte/kultur-und-gesellschaft/aktuelles-2/1609-goetheschueler-ueberzeugen-mit-konzept-zur-nachhaltigen-stadtentwicklung) findet das erworbene Fachwissen Anwendung, bzw. wird vertieft.
Da die angeführten Kompetenzen auch fächerübergreifend von Bedeutung sind werden die Schülerinnen und Schüler sehr gut auf die Anforderungen von Hochschule und Arbeitswelt vorbereitet.
Geographie- Notengebung
Die Fachnote setzt sich aus der mündlichen Beteiligung (60 % Gewichtung, bzw. 70% in der E-Phase ab dem Schuljahr 2023/2024) und einer (E-Phase) bzw. zwei Klausuren (40% Gewichtung, bzw. 30 % in der E-Phase ab dem Schuljahr 2023/2024) zusammen. In den Leistungskursen der Q 3 wird eine der Klausuren zur Vorbereitung auf das Zentralabitur vierstündig geschrieben. Im Abiturprüfungshalbjahr (Q 4) ist eine schriftliche Prüfungsleistung (Gewichtung 40%) zu erbringen.
Geographie im Abitur
Im Leistungsfach ist eine schriftliche Abiturprüfung abzulegen. Im Grundkurs (sofern durchgängig und bereits in der E-Phase belegt), besteht die Möglichkeit sich schriftlich oder und mündlich prüfen zu lassen oder eine Präsentationsprüfung abzulegen. Ebenso ist das Anfertigen einer besonderen Lernleistung möglich.
In den Grund- und Leistungskursen sind die Kursthemen (s.o.) identisch. Aufgrund des höhere Stundenumfangs (5 gegenüber 3 Wochenstunden) bietet der Leistungskurs die Möglichkeit einer differenzierteren Auseinandersetzung mit den Unterrichtsinhalten. Hier kann auch verstärkt auf selbstständiges Lernen und die Auseinandersetzung mit vielfältigen Raumbeispielen Wert gelegt werden. Das Anspruchsniveau ist dadurch zwar höher, von allen Interessierten, die den Anforderungen des Faches in der Einführungsphase gerecht wurden, aber problemlos zu meistern.