Die schöne Gaia - „Gewichtiger Preis“ in doppelter Hinsicht

Nur in jedem zweiten Jahr wird eine Schule in Deutschland mit dem begehrten Innovationspreis für Schulgeographie ausgezeichnet. Umso erfreuter nahmen Schulleiter Dr. Carsten Scherließ und der Fachsprecher Erdkunde Thomas Schiller im Rahmen eines Festaktes der Prof. Dr. Frithjof Voss-Stiftung an der Goethe-Universität Frankfurt die 8 kg schwere, beeindruckende Skulptur „Schöne Gaia“ in Frankfurt in Empfang.

Durch die Vergabe des Innovationspreises möchte die Stiftung der Öffentlichkeit den praktischen Wert vor Augen führen, den die moderne Geographie bei der Bewältigung der vielfältigen gesellschaftlichen Probleme besitzt. Der Stiftungsvorsitzende Prof. Dr. Herbert Popp und seine Stellvertreterin Frau Dr. Heike Christina Mätzing zeigten sich von der Bewerbung der Goetheschule sichtlich beeindruckt und händigten den glücklichen Gewinnern neben der Statuette, die bis zur nächsten Preisverleihung in zwei Jahren ihren Platz im neuen Schulgebäude finden wird, zudem Urkunde, Plakette und ein Preisgeld in Höhe von 3.000 € aus.

Laudatorin Frau Dr. Gabriele Gottschalk, Vorstandsmitglied des Verbandes deutscher Schulgeographen und ehemalige Vorsitzende des Hessischen Schulgeographenverbandes, war besonders stolz eine hessische Schule auszeichnen zu dürfen, obwohl das Fach nicht verpflichtend im Fächerkanon der Oberstufe verankert sei. Dass es dennoch gelänge, so viele Schülerinnen und Schüler zu motivieren das Fach freiwillig zu belegen (über 350 von derzeit rund 1000 Schülerinnen und Schüler der Oberstufe belegen derzeit das Fach Erdkunde) spräche für die herausragende Arbeit. Die Goetheschule werde ganz im Sinne des Stifters für einen herausfordernden und kreativen Erdkundeunterricht geehrt, der weit über die Lehrplanziele und -anforderungen hinausgehe. Sie verwies auf die vielfältigen Angebote der Erdkunde-Fachschaft mit Unterrichtsprojekten, Kooperationen, Exkursionen und Öffentlichkeitsarbeit. Dies motiviere die Schülerschaft nicht nur dazu, das Fach zu belegen, sondern fruchte darüber hinaus auch qualitativ, was darin zum Ausdruck käme, dass Abiturientinnen und Abiturienten der Goetheschule regelmäßig zu den Preisträgern des jährlich verliehenen Abiturientenpreises des Hessischen Schulgeographenverbandes zählen.

Sichtlich dankbar und stolz betonten Schulleiter Dr. Carsten Scherließ und Fachsprecher Thomas Schiller in ihrer Dankesrede, dass viele einzelne Puzzleteile für einen solchen Erfolg ineinandergreifen müssen. Herr Scherließ dankte vor allem der Fachschaft. Herr Schiller verwies auf die Themenvielfalt des Faches, dass die Mensch-Umwelt-Beziehungen in den Mittelpunkt stelle und sich mit drängenden gesellschaftlichen Herausforderungen befasse, die bei den Schülerinnen und Schülern auf großes Interesse stießen. Themen wie Klimawandel, nachhaltiger Umgang mit Ressourcen, Landwirtschaft und Ernährung oder nachhaltige Stadtentwicklung böten Bezüge zur Lebenswelt der jungen Erwachsenen und ließen sich daher mit großem Aktualitätsbezug anschaulich, aber auch methodisch vielfältig umsetzen. Die engagierte Erdkunde-Fachschaft der Schule suche dabei, unterstützt durch die Schulleitung, immer nach neuen Wegen, den Ansprüchen an einen modernen handlungsorientierten Unterricht gerecht zu werden. Einen großen Stellenwert habe hierbei die Kooperation mit der Justus-Liebig-Universität. Ob Fortbildungen für das Fachkollegium, die Erprobung und wissenschaftliche Begleitung neuer Unterrichtkonzepte oder die Durchführung von gemeinsamen Projekten, in denen Lehramtsstudierende der Universität gemeinsam mit den Erdkunde-Schülerinnen und -Schülern forschen – die Zusammenarbeit sei überaus vielfältig.

Auch die Öffnung nach außen motiviere die Schülerinnen und Schüler zusätzlich. Sei es, dass auf die Expertise außerschulischer Referentinnen und Referenten zurückgegriffen werde, z.B. bei der Durchführung von Workshops zur Stadtentwicklung, Fachvorträgen von Experten oder die durch einen Erdkunde-Leistungskurs initiierte Filmvorstellung zum Thema Nachhaltigkeit, die für ein breiteres Publikum durchgeführt wurde.

„Wir freuen uns sehr über diese Wertschätzung unseres Engagements“ so Schiller. Und gleichzeitig versprach, dass die Erdkunde-Fachschaft den Preis als Auftrag und Motivation begreife, ihre Arbeit auch weiterhin im Sinne des Stiftungsgedankens engagiert fortzuführen und das Preisgeld hierfür einzusetzen.

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