Umgang mit der Kolonialgeschichte und die Frage der Rückgabe von Kulturgütern im Kontext der Benin-Bronzen

Am 01. Juli 2022 titelte die Tagesschau: „Wir heilen damit eine Wunde“. „Mit den Benin-Bronzen gibt Deutschland einen Kulturschatz aus Kolonialzeiten frei für die Rückgabe. Das Eigentumsrecht geht an Nigeria.“

Anhand des aktuellen Beispiels der Benin-Bronzen und der damit einhergehenden Rückforderung setzte sich der Q3-Ethikkurs von Herrn Lesser aus ethischer und ethnischer Perspektive gezielt mit diesem facettenreichen Themengebiet auseinander.

Gerechtigkeit – ein Begriff den wir alle schnell und gerne in unserer Argumentation gebrauchen. Wir wollen gerecht behandelt werden, doch was bedeutet das eigentlich genau?

Wo immer Menschen zusammenleben, treffen sie mit gemeinsamen und unterschiedlichen Interessen aufeinander. Dies kann leider schnell Ursache für Rivalität und Streit sein. Eine ebenso große Rolle spielen hierbei unterschiedliche Ansprüche, die oft zu Konflikten und Auseinandersetzungen führen können. Streitende Parteien schwächen eine Gemeinschaft, weshalb wir stets auf eine Schlichtung und gerechtigkeitsschaffende Rechtsprechung aus sind. In diesem Zusammenhang geht es um moralische Regeln und rechtliche Normen.

  1. In Zusammenarbeit mit dem Weltkulturen Museum in Frankfurt am Main beschäftigten sich fünf Gruppen mit verschiedenen Aspekten der Restitution:
    1) Theorien der Gerechtigkeit
    2) Argumente rund um Restitution – Spektrum an Positionen
    3) Restitution jetzt – warum nicht schon davor? Was folgt daraus?
    4) Regierungsstatements – Benin, Deutschland
    5) Querschnitt – Was bedeutet das alles – Kolonialgeschichtliche Benin Bronzen im (Un) rechtskontext?


Zielsetzung dieser Infografiken ist die Sensibilisierung für diese komplexe Thematik und zugleich Informationsarbeit. Durch die Museumsmitarbeiterinnen Frau Endter und Frau Kleinhubbert konnten bedeutende Impulse für die Arbeit gesetzt werden. Für einen Einblick in die Provenienzforschung sorgte die Forscherin Peraldi mittels einer Videokonferenz, bei der Herangehensweise, Herausforderungen sowie Erkenntnisgewinne deutlich wurden. Neben dem inhaltlichen Lernzuwachses fand ein wichtiger Beitrag zur Medienkompetenz statt.

Die Zusammenarbeit zwischen Goetheschule und Weltkulturen Museum wird im nächsten Schuljahr einen aktualisierenden Schritt folgen lassen. Die dann neu entstehenden Materialien werden mit den aktuellen Infografiken im Museum in der kommenden Ausstellung zum Thema „Benin-Bronzen“ für das Publikum zugänglich sein sowie in Workshops zum Einsatz kommen.
Im nächsten Schuljahr wird dann auch das Oberhessische Museum in Gießen als Projektpartner hinzustoßen, um einen vielfältigen Zugang zu ermöglichen.


Die Ergebnisse sind aktuell auf dem „blauen Marktplatz“ zu finden. Jede/r ist gerne dazu eingeladen, stehen zu bleiben und sich durch die Infografiken informieren zu lassen.

 

Hier noch ein empfehlenswerter

Podcast zur Thematik

Weltkulturen Museum -

Provenienzforschung

 

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