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Die Aktualität dieses Themas könnte nicht größer sein. Unter dem Titel Gaming – Computerspiele machen vor allem junge Männer süchtig, fasst die ZEIT in ihrer Onlineausgabe vom 1.12.16 die Ergebnisse einer nationalen Studie zusammen, die das Suchtpotenzial von Onlinespielen aufzeigt. Unter der Beteiligung des Deutschen Zentrums für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf wurden Jugendliche zwischen 12 und 25 Jahren zu ihrem Spielverhalten im Netz befragt. Die Ergebnisse bezeichnet die Drogenbeauftragte der Bundesregierung als „beunruhigend“.

So stieg z.B. die regelmäßige Teilnahme an Sportwetten bei Jugendlichen zwischen 18 und 20 Jahren sprunghaft von 5,7% im Jahr 2013 auf 12,8% im Jahr 2015 an. Diese Entwicklung ist Anlass genug, sich dem Thema auch in der Schule zu widmen.

Unter dem Titel „Smartphone, Internet und Spielhalle – Anziehung von Onlinespielen und Glücksspiel“ informierten sich die Schülerinnen und Schüler der Einführungsphase über das Suchtpotenzial von Onlinespielen. Die unter der Leitung der Suchthilfe Wetzlar durchgeführten Workshops zielten drauf ab, eigenes Konsumverhalten von Onlinespielen zu reflektieren und Gefährdungen kennen zu lernen. In einem einleitenden Vortrag wurden dazu zunächst Grundlagen vermittelt, wie z.B. die Unterscheidung zwischen Free-to-Play und Pay-to-Win-Spielen. Außerdem lernten die Schülerinnen und Schüler am Beispiel bekannter Onlinespiele Strategien kennen, die die Anbieter nutzen, um mit Hilfe psychologischer Tricks Kunden dauerhaft an ein Spiel zu binden. In einem Vier-Stufen-Modell zeigten die Referenten eindrucksvoll, wie der neugierige Erstspieler relativ schnell zum zahlenden Kunden wird. Daraus abgeleitet konnten die Teilnehmer des Workshops anschließend ihr neu erworbenes Wissen anwenden, um in Gruppenarbeiten und in einer abschließenden Diskussionsrunde das Suchtpotenzial typischer Glücksspiele abzuleiten. Hier spielen unter anderem auch Sportwetten und Konsolenspiele eine wichtige Rolle.

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