Die „Schöne Gaia“ verlässt die Goetheschule

Zwei Jahre lang war sie Gast an der Goetheschule – nun verlässt die „Schöne Gaia“ Wetzlars Oberstufengymnasium wieder. Die „Schöne Gaia“ ist eine acht Kilogramm schwere Statue, mit der alle zwei Jahre eine deutsche Schule als Trägerin des Innovationspreises für Schulgeographie ausgezeichnet wird. Im Jahr 2021 hatte die Goetheschule diese Auszeichnungen im Rahmen eines Festaktes der Prof. Dr. Frithjof Voss-Stiftung an der Goethe-Universität Frankfurt erhalten. Durch die Vergabe des Innovationspreises würdigt die Stiftung Schulen, die sich in herausragender Weise für die Förderung wissenschaftsnaher geographischer Bildung einsetzen.

In der Laudatio vor zwei Jahren hieß es, die Goetheschule werde für einen herausfordernden und kreativen Erdkundeunterricht geehrt, der weit über die Lehrplanziele und -anforderungen hinausgehe. Auch die vielfältigen Angebote der Erdkunde-Fachschaft mit Unterrichtsprojekten, Kooperationen, Exkursionen und Öffentlichkeitsarbeit trugen zur Auszeichnung bei.

Diesem Anspruch möchte die Goetheschule auch in Zukunft gerecht werden, wobei das mit der Auszeichnung verbundene Preisgeld in Höhe von 3000 Euro einen willkommenen Beitrag leisten kann. So hat die Fachschaft Erdkunde bereits eine weitere Kooperation mit dem Hilfswerk GAiN initiiert. Die NGO, die sich in der Entwicklungshilfe engagiert, führte mit dem Leistungskurs Geographie einen Workshop durch, der interessante Einblicke in die Struktur und Arbeitsweise einer Entwicklungshilfeorganisation gab. Im Gegenzug spendete die Goetheschule 300 Euro aus dem Preisgeld an GAiN. Die beiden Partner streben eine dauerhafte Zusammenarbeit an.

Um den in Schulnähe gelegenen Bodenerlebnislehrpfad in den Geographieunterricht einzubeziehen, entwickelten die Lehrer:innen im Vorbereitungsdienst (LiV) Jonas Waltersbacher und Lisanne Heupel-Flick ein Unterrichtskonzept, das es ermöglicht zum Lehrplanthema „Bodenkunde“ zukünftig außerhalb des Unterrichtsraumes vielfältige Erfahrungen zu sammeln. Ein Teil des Preisgeldes dient der Anschaffung hierfür erforderlicher Gerätschaften und Materialien

Und schließlich ist man sich auch in der Fachschaft Geographie an der Goetheschule bewusst, dass Digitalisierung für den modernen Erdkundeunterricht eine Herausforderung darstellt, aber auch neue Perspektiven bietet. Deshalb analysiert die Fachschaft derzeit das konkrete didaktische Potential von „Virtual Reality“ und deren Einsatz in der Schule. Hierdurch bieten sich etwa neue, spannende Möglichkeiten, Raumerlebnisse in den Unterricht einzubinden. Ein Teil des Preisgeldes soll daher für die Anschaffung von VR-Brillen verwendet werden.

Durch all diese Projekte wird das großzügige Preisgeld der Frithjof-Voss-Stiftung auch zukünftig zu innovativem Geographieunterricht an der Goetheschule beitragen, wofür die Schulgemeinde sehr dankbar ist. Die „Schöne Gaia“ allerdings wird nun nach zwei Jahren Aufenthalt weiterziehen, um auf dem Deutschen Kongress Geographie (DKG), der in diesem Jahr in Frankfurt stattfindet, bei einem neuen Preisträger eine neue Bleibe zu finden.

 

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