„Goethe on Stage“ begeistert das Publikum

Ausverkauftes Haus bei Show zur Einweihung des Schulneubaus Gesang, Tanz, Schauspiel, Sprachwitz – und das alles in moderner Architektur. Die Show „Goethe on Stage“ zur Einweihung des neuen Schulgebäudes der Wetzlarer Goetheschule war ein voller Erfolg. Möglich gemacht hatte das nicht zuletzt das funktionierende Miteinander der Schulgemeinde des Wetzlarer Oberstufengymnasiums.

SchülerInnen, Eltern, Ehemalige und Lehrkräfte hatten sich gleichermaßen ins Zeug gelegt, um an drei Abenden jeweils über 200 Zuschauer in der brandneuen Aula der Schule aufs Beste zu unterhalten.

Durch den Abend führten dann Schulsprecherin Mia Totzek und Kollegiumsvertreter Dr. Holger Sturm, unterstützt von Schulleiter Dr. Carsten Scherließ, der zudem auch in verschiedenen Rollen auf der Bühne auftrat. Das Moderations-Duo war sich einig, dass sich der Start in der neuen Goetheschule ein bisschen wie der erste Schultag anfühle. In ihren unterhaltsamen Ansagen nahmen sie immer wieder Bezug auf das neue Gebäude und die Goetheschule und verknüpften diese gekonnt mit den verschiedenen Programmpunkten.

Und in dieser Hinsicht bot der Abend dem Publikum so einiges. Den Auftakt machte die Lehrerband mit dem Stück „Take Five“, für das sich das Musikkollegium tatkräftige Unterstützung durch weitere Lehrer besorgt hatte. Musikalische Beiträge leisteten ebenfalls die Schulband mit „Baker Street“ und der achtstimmige Lehrerchor, der in Erinnerungen an „Meine Deutschlehrerin“ schwelgte. Beide Beiträge kamen beim Publikum bestens an. Virtuoses Klarinettenspiel bot Goetheschülerin Anna Matzen, die in diesem Jahr bereits den Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ gewann. Bei „Goethe on Stage“ waren es zwei Klezmer-Stücke, die sie – an der Gitarre begleitet von Ex-Goetheschüler Christian Krieger – dem begeisterten Publikum vortrug.

Zur musikalischen Untermalung von Amélie Steins und Victoria Padberg bekamen die Besucher dann eindrucksvolle Bilder der Entstehung des neuen Schulgebäudes zu sehen und erhielten so einen ersten Eindruck von den Besonderheiten und Möglichkeiten des neuen Domizils der Goetheschule. Wer diese ersten Impressionen vertiefen wollte, dem bot sich im Anschluss an die Veranstaltungen die Möglichkeit zu einer Hausführung durch die Schulleitungsmitglieder, die auch eifrig genutzt wurde. Der naturwissenschaftliche Hörsaal, die modern ausgestattete Schulküche und der Unterrichtsraum für das Fach Darstellendes Spiel, der den Charakter einer echten Probebühne hat, waren dabei nur einige der vielen Stationen.

Zuvor gab es auf der Bühne allerdings noch so manches zu erleben, etwa die vier Apple-Mönche, die den zunehmend um sich greifenden, unreflektierten Digitalisierungswahn im Bildungsbereich konsequent zur Religion erhoben hatten und ein iPad anbeteten. Oder die historisch nicht ganz korrekte Inszenierung der Ereignisse, als Goethe bei Kestner einzog. Die kurze Szene steckte voller Anspielungen auf das dreijährige Gastdomizil der Goetheschule im Gebäude der ehemaligen Kestner-Schule und sorgte insbesondere bei Kennern des Schulbetriebes für Unterhaltung.

Hintergründigen Sprachwitz bot Poetry-Slammerin und ehemalige Goetheschülerin Leah Weigand, die extra aus München angereist war. In ihrem „Hymnus auf die Schule“ setzte sie sich in Versform gekonnt und humorvoll-ironisch mit den Tücken des Schulalltags, den Vor- und Nachteilen des Schulsystems, verschiedenen Lehrertypen und natürlich dem Schulneubau auseinander – was das Publikum mit anhaltendem Applaus quittierte.

Eindrucksvoll war auch der Auftritt des Musik-Leistungskurses der Jahrgangsstufe 13, der mit Basketbällen und jeder Menge Rhythmusgefühl die erfolgreiche Show „Stomp“ aufleben ließ. Der Sport-Leistungskurs wiederum bewies tänzerisches Können – zunächst in einem Flashmob-Video auf der Leinwand, später dann live auf der Bühne.

Fast zwei kurzweilige Stunden nach Beginn der Show versammelten sich dann alle Mitwirkenden noch einmal auf der Bühne, um zu den Klängen des vom Wetzlarer Duo „Double Stroke“ gespielten Songs „Those were the Days“ sowie den stehenden Ovationen des Publikums ihrer Begeisterung freien Lauf zu lassen: über den ausverkauften Abend, über die gelungene Vorstellung, aber auch über das neue Gebäude der Wetzlarer Goetheschule.