Auf zwei langjährige Kollegen muss die Goetheschule in Zukunft verzichten. Zum Halbjahreswechsel verabschiedeten Schulleiter Dieter Grebe und das gesamte Kollegium Georg Kämpfer und Günther Schulz in den Ruhestand. Kämpfer war seit 1984 als Lehrer für Musik und Politik und Wirtschaft (PW) an der Goetheschule tätig, Schulz unterrichtete seit 1976 Geschichte, Erdkunde und PW am Wetzlarer Oberstufengymnasium.

Grebe fasste noch einmal den Werdegang der beiden Kollegen zusammen: Kämpfer, der 1969 sein Abitur an der Goetheschule absolvierte, studierte im Anschluss Wirtschaftswissenschaften und Musik in Gießen und an der Musikhochschule Frankfurt. Sein Referendariat absolvierte er in Biedenkopf und unterrichtete ab 1979 zunächst an der Wilhelm-von-Oranien-Schule in Dillenburg, bevor er an die Goetheschule wechselte.

Hier zeichnete er sich unter anderem durch die Leitung des Faches Musik, die Teilnahme an „Schulen in Hessen musizieren" sowie die Gestaltung und Organisation schulischer Veranstaltungen – etwa der Leistungskurskonzerte oder der Abiturgottesdienste – aus. Grebe verwies auch auf die vielen Auftritte Kämpfers als Pianist, Bassist, Gitarrist und Organist.

Die Rede zur Verabschiedung hielt Musik-Kollege Christian Stöhr, der Georg Kämpfer bereits als seinen Tutor kennen gelernt hatte. Er assoziierte die Person Kämpfers unter anderem mit den Begriffen Musik, Tutor, Gitarre und Korsika – gilt doch Kämpfers Leidenschaft neben der Musik der französischen Mittelmeerinsel.

Die Kollegen des Faches Musik präsentierten außerdem eine „Geographische Fuge", die sie eigens für den Neu-Pensionär einstudiert hatten. Kämpfer selbst sagte, er habe die Tage bis zur Pensionierung nicht gezählt und verglich den Weg dorthin mit dem Besteigen eines Berges, bei dem es sich auch mehr lohne, nach rechts und nach links, als ständig nur zum Gipfel zu schauen. Zum Thema Langeweile im Ruhestand sagte er, dass durch die Musik der Begriff „Langeweile" für ihn ein Fremdwort sei.

Günther Schulz leistete sein Referendariat an der Pestalozzischule in Idstein ab und erhielt seine erste Festanstellung 1973 an der Fürst-Johann-Schule in Hadamar, drei Jahre später wechselte er nach Wetzlar.

Hier war er unter anderem als Kontaktlehrer für Praktikanten tätig, außerdem leitete er die GEW-Gruppe am Wetzlarer Oberstufengymnasium. Grebe verwies auf das zuvorkommende Wesen des langjährigen Personalratsmitglieds. Schulz habe vor allem auch für junge Kolleginnen und Kollegen immer ein offenes Ohr gehabt.

Die überaus hilfsbereite Art des scheidenden Kollegen griffen auch die PW–Lehrer

Christian Hönig und Jane Winter in ihrer Rede auf. So sei er stets als einer der Ersten in der Schule gewesen und habe für alle Kaffee gekocht. Sie nannten ihn weiterhin einen guten Zuhörer und Fels in der Brandung, der an das Gute im Menschen glaube. Auch die Tatsache, dass Schulz die Kollegen immer mit interessanten Zeitungsausschnitten versorgte, erwähnten sie.

„Bei all dem Lob habe ich mich gefragt: Bin ich das überhaupt?", kommentierte Schulz die Bemerkungen. Er betonte, dass ihm das Unterrichten immer Freude gemacht habe und sagte an die Adresse seiner ehemaligen Kollegen: „Ich habe gerne mit euch allen an der Goetheschule gearbeitet."

Ihren besonderen Dank sprach Französischlehrerin Renate Heintze den beiden Pensionären aus. Beide hatten sich gemeinsam mit ihr im Rahmen eines europäischen Comenius-Projektes engagiert. Auch der Personalrat sowie Vertreter der jeweiligen Fachbereiche gaben Schulz und Kämpfer neben Geschenken die besten Wünsche für den Ruhestand mit auf den Weg.