Zugegeben – ein Ball im klassischen Sinne war es nicht. Der Anblick Foxtrott oder Walzer tanzender Paare nahm den kleinsten Teil des Abends ein. Gefeiert wurde aber trotzdem ausgiebig, beim Abiball der Wetzlarer Goetheschule am vergangenen Samstagabend. Über 1000 Schüler, Eltern, Lehrer und Freunde waren in die Rittal Arena gekommen, um gemeinsam auf das bestandene Abitur und das Ende von 13 Jahren Schulzeit anzustoßen.

Für festliches Ambiente sorgten insbesondere die Garderobe der Gäste: Anzug, Abendkleid, Krawatte oder Fliege hatten den Platz von Jeans und Turnschuhen eingenommen. Die Bühnendekoration und die Musik der Tuxedo Drive Big Band, taten ein Übriges, um der Veranstaltung einen eleganten Auftakt zu verleihen.

Für die Organisation des Abiballs zeichnete in diesem Jahr das Team der Schülervertretung um Florian Klimesch, Pierre Tirreno, Rosa Ackva, Maren Bautz und Kristina Hamann verantwortlich. Die Vorbereitung der Mammutveranstaltung habe ihnen mehr als einmal schlaflose Nächte bereitet, gaben Klimesch und Hamann in ihrer Rede zu. Auch Dieter Grebe, Direktor der Goetheschule, würdigte die Arbeit des Organisationsteams. Wer eine solche Veranstaltung vorbereiten könne, so Grebe, der habe zweifellos an der Goetheschule Kompetenzen erworben, die ihn befähigen, auch außerhalb der Schule alle Herausforderungen zu meistern.

Einen Großteil des Abends füllten Warten am Buffet und das umfangreiche Programm. Letzteres, moderiert von Corinna Straßheim und Christian Tossi, prägten vor allem musikalische Darbietungen. Da war etwa der Beitrag der Musicalgruppe der Goetheschule, die Auszüge aus ihrem aktuellen Stück „Frühlingserwachen" zeigte. Da waren weiterhin die Auftritte verschiedener Jazztanzgruppen, in denen Schülerinnen der Goetheschule aktiv sind. Auch die Schüler des Musik-Leistungskurses der Klasse 13 steuerten einige Stücke bei. Die passende Choreographie lieferten sie für alle Tanzwilligen gleich mit.

Eher deplaziert im Rahmen eines festlichen Balls wirkten dagegen die Auftritte der Bands „Haywire" und „Escape from Reason", mit ihrem krachenden Rock- und Punk-Sound. Da trafen Ronnie Scott und Till Kraus mit ihren ruhigeren Gitarrennummern schon eher den Nerv des Abends. Insbesondere der Refrain ihres eigens für den Anlass geschriebenen Songs, in dem es hieß „Everything is gonna change, saying good bye feels kind of strange", schien manchem der Abiturienten unter die Haut zu gehen.

Außergewöhnlich und originell war der Auftritt von Kathleen Müller-Franz, Julia Haupt und Jonas Krombach. Sie betrieben Wortakrobatik im Stil der „drei Kastagnetten" aus der Bully-Parade und bauten in ihren Vortrag neben Reflektionen über das Thema „Ende" auch die Namen mancher Lehrer der abgelaufenen Schulzeit ein.

Ihren großen tänzerischen Auftritt hatten die Abiturienten dann zu Kool & the Gangs „Celebration" dann doch noch. Wie bereits der Jahrgang zuvor, hatten die Schüler gemeinsam eine Choreographie eingeübt, die sie unter den staunenden Augen der Eltern zelebrierten. Und wer so schließlich doch auf den Tanz-Geschmack gekommen war, dem boten der Auftritt der „White Ties" oder die Disko-Rhythmen der Aftershowparty im Foyer Gelegenheit, dem nachzugehen.

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