An einem Lernerlebnis der besonderen Art haben in diesem Schuljahr sechs Schüler der Wetzlarer Goetheschule teilgenommen. Svenja Zeidl, Nadin Sarajlic, Fabian Ganß, Fabian Hartmann, Janosch Heykamp und Maximilian Droll verbrachten eine Stipendiumswoche am Deutschen Museum in München. Fünf Tage lang erlebten sie ein von Fachlehrern betreutes und vom Fachpersonal des Museums gestaltetes Kursprogramm mit Führungen und Vorträgen.

Außerdem erarbeitete und verfasste jeder der Sechs eine schriftliche Arbeit zu einem selbst gewählten Thema, basierend auf den Möglichkeiten, die das Museum bietet.

Ausrichter der Aktion ist der Verein zur Förderung des mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterrichts e.V. (MNU) in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte (GDNÄ) und der Reisestiftung Deutsches Museum. Die Veranstalter übernehmen die Finanzierung je eines Stipendiums sofern die Schule für einen weiteren Kursteilnehmer aufkommt.

Bereits zum dritten Mal in Folge sprang hier der Bürgerverein Wetzlar ein und unterstützte die Goetheschule und ihre naturwissenschaftlich talentierten Schüler finanziell, indem er die Kosten für die weiteren Teilnehmer und die Fahrt übernahm. Die Zusammenarbeit zwischen Goetheschule und Bürgerverein begann im Jahr 2010 und hat inzwischen schon fast Tradition. Zum Dank für die Unterstützung trafen sich die Goetheschüler nun mit Doris Ebertz, Vorsitzende des Bürgervereins Wetzlar, sowie ihrem Stellvertreter Boris Rupp, um von ihren Erfahrungen zu berichten. Außerdem überreichte jeder der sechs Schüler dem Bürgerverein ein Exemplar der im Laufe der Stipendiumswoche verfassten Facharbeit.

Die Themen der Arbeiten reichten dabei von der Photovoltaik über den Dieselmotor oder die menschliche Zelle bis hin zur Astronomie oder den Fraunhofer Spektrallinien. Wie die Goetheschüler im Gespräch erzählten, spiegelten die Arbeiten nicht nur ihre persönlichen Interessen, sondern mitunter auch ihre Zukunftspläne wieder. So sagte Svenja Zeidl, die Humanbiologie studieren möchte, sie habe viel Zeit in der Pharmazieabteilung des Deutschen Museums verbracht. Kaum überraschend zieht es auch ihre Schulkameraden in die naturwissenschaftlichen Studienfächer: Physik, Chemie aber auch Elektrotechnik oder Ingenieursberufe stehen bei ihnen hoch im Kurs, wie Ebertz und Rupp erfuhren. Mit Interesse fragten die Vertreter des Bürgervereins die Schüler nach der Auswahl der Themen, der Unterstützung bei ihrer Arbeit im Museum aber auch nach persönlichen Erfahrungen während der Woche in München.

Patrick Röder, Physik-Fachsprecher an der Goetheschule, erklärte, dass man an der Schule bewusst und sorgfältig nach Schülern suche, die motiviert sind und die Zeit im Museum intensiv nutzen wollen. „Schließlich vertreten die Schüler in München auch den Bürgerverein und die Goetheschule", erklärte der Mathematik- und Physiklehrer, der die Teilnahme von Goetheschülern an dem Projekt initiierte und organisatorisch leitet. Bei der Auswahl spielten nicht nur schulische Leistung, sondern auch soziale Kompetenz und Zuverlässigkeit eine Rolle, erklärte Röder.

Dieter Grebe, Direktor der Goetheschule, sagte, die Auswahl zur Teilnahme an der Stipendiumswoche sei eine Auszeichnung für die Schüler. Die von den Goetheschülern verfassten Arbeiten nannte er „beachtlich". Der Schulleiter betonte die Bedeutung von Projekten wie dem am Deutschen Museum, bei denen nicht ein rein touristisches Angebot, sondern vor allem ein Lernprogramm im Vordergrund.

stehen. Über die Unterstützung durch den Bürgerverein sei die Schule sehr froh, sagte Grebe. Er und Röder machten deutlich, dass die Goetheschule auch in den kommenden Jahren Schülern die Teilnahme an der Stipendiumswoche ermöglichen wolle.

Bürgervereins-Vorsitzende Doris Ebertz äußerte sich ebenfalls positiv über die sich den Schülern bietende Möglichkeit zum Lernen mit mehr Praxisbezug, Sie stellte außerdem in Aussicht: „So lange das Budget des Vereins es zulässt, werden wir die Schule weiter unterstützen."

Foto: Die Goetheschüler überreichten je ein Exemplar der von ihnen verfassten Arbeiten an die Vertreter des Bürgervereins (v.l.): Patrick Röder, Svenja Zeidl, Janosch Heykamp, Doris Ebertz, Fabian Ganß, Fabian Hartmann, Boris Rupp, Nadin Sarajlic und Dieter Grebe. Es fehlt Maximilian Droll.