Größter Abiturjahrgang Hessens erhält Abschlusszeugnisse

Als im vergangenen Jahr die Abiturzeugnisverleihung der Goetheschule Wetzlar in Einzelveranstaltungen unter freiem Himmel stattfand schwang die Hoffnung mit, dass dies eine einmalige Ausnahme bleiben würde. Ein Jahr später sieht die Realität anders aus: Deutschland befindet sich nach wie vor in der Pandemie. Und so lud Hessens größtes Oberstufengymnasium erneut zu acht einzelnen Veranstaltungen, um in feierlichem Rahmen den Abiturientinnen und Abiturienten des Abschlussjahrgangs 2021 ihre Abschlusszeugnisse zu überreichen.

Aufgrund des launischen Sommerwetters war diesmal die Sporthalle der Goetheschule der Ort, an dem Schulleiter Dr. Carsten Scherließ die über 200 Abiturientinnen und Abiturienten in einen neuen Lebensabschnitt verabschiedete. Der Notendurchschnitt an Wetzlars Oberstufengymnasium lag diesmal bei bemerkenswerten 2,24. Besonders herausragend schnitten dabei vier Abiturientinnen ab: Miriam Cara Dechert, Miriam Katharina Kirchhoff, Philine Kochniss sowie Malena Wempe erreichten alle die Traumnote 1,0.

Traditionell erhielten die besten Abiturientinnen eine Auszeichnung durch die Wetzlarer Freimaurerloge „Wilhelm zu den drei Helmen“. Eine Auszeichnung durch den Lions-Club Wetzlar-Solms erhielt das Schulsprecherteam, bestehend aus Lennard Menger, Cornelius Becker und Stefanie Naomi Albino dos Santos Niebling für seinen Einsatz und sein Engagement. Des Weiteren wurden die besten Abiturienten in verschiedenen Fächern mit Urkunden und Preisen, ausgezeichnet unterstützt durch den Förder- und Ehemaligenverein der Goetheschule.   

Die vier jahrgangsbesten Schülerinnen hätten die Lockdown-Zeit offenbar sehr gut genutzt, sagte Schulleiter Scherließ, ergänzte jedoch: „Aber egal, ob Sie mit 1,0 oder 3,9 Ihr Abitur oder Ihre Fachhochschulreife bestanden haben: Sie können und sollen darauf stolz sein, zumal das Abitur ebenso anspruchsvoll war, wie in anderen Jahren.“

Scherließ gratulierte den Schülerinnen und Schülern zu ihrer Leistung, erwähnte aber auch, dass zu solchem Erfolg immer auch andere beitragen. An erster Stelle seien hier die Eltern zu nennen, doch auch dem Kollegium, Tutorinnen und Tutoren sowie dem Schulleitungsteam galt sein Dank.

In seiner Rede blickte der Schulleiter nicht nur auf die vergangenen Prüfungswochen zurück, sondern erinnerte auch an die zurückliegenden drei Jahre, die der Abiturjahrgang 2021 im „Ausweichquartier“ der Goetheschule an der Bergstraße verbrachte. Natürlich fanden auch die Belastungen und Herausforderungen der Corona-Pandemie für die Schule Erwähnung und Scherließ betonte, dass sich solche Zeiten in Schule nur gemeinsam bewältigen lassen. Daher dankte er allen Abiturientinnen und Abiturienten „für das so gute Miteinander, für den ernsthaften, disziplinierten und ruhigen Umgang mit der Krisensituation und zugleich für ihren Optimismus und ihre Kreativität.“

Der häufigste Satz in Abiturreden von Schulleitern sei, so habe er recherchiert: „Ihnen steht nun die Welt offen.“ Er selbst habe diesen Satz noch nie benutzt, sagte Scherließ, beließ es aber nicht einfach dabei, sondern ließ durch die Tutoren an alle Abiturientinnen und Abiturienten kleine Weltkugeln als Erinnerung und Glücksbringer verteilen.

Mit Blick auf die Zukunft des Abschlussjahrgangs ging Scherließ dann der Frage nach, was Menschen glücklich mache. Zahlreichen Studien zufolge seien es nicht Reichtum und Konsum, sondern vielmehr Beziehungen und Erlebnisse. Dazu zählten auch Beziehungen zu Mitschülern und Lehrern sowie gemeinsame Erlebnisse im Kreise der Tutorengruppe oder der Moment, in dem man das Abiturzeugnis überreicht bekommt. Der Schulleiter wünschte den Abiturientinnen und Abiturienten daher immer vertrauenswürdige Menschen an ihrer Seite und immer wieder wertvolle Erlebnisse – vielleicht ja bei einem Besuch der einstigen Schule, an der sie immer willkommen sein werden.

Als Vertreter der Schülerschaft richteten Stefanie Naomi Albino dos Santos Niebling und Cornelius Becker das Wort an die Gäste. Auch sie dankten den Eltern, die den Schülerinnen und Schülern in guten und schlechten Zeiten immer ein Rückhalt gewesen seien, sowie den Lehrern, die auch unter erschwerten Bedingungen immer ihr Bestes gegeben hätten. Über die Abgänger des Jahres 2021 sagten sie, in drei Jahren sei man ein geschlossener Jahrgang geworden, neue Freundschaften seien entstanden, man habe viel gelacht und manchmal auch geweint. Nicht alles sei gekommen wie geplant – so habe man beispielsweise weder eine Abschlussfahrt noch eine vollständige Abi-Motto-Woche erleben können. Dennoch habe man es jetzt geschafft und sich das Abitur verdient. Den Abiturientinnen und Abiturienten gaben sie mit auf den Weg, sie sollten sich ihre Träume verwirklichen, einen Beruf finden, der ihnen täglich Freude bereite und die an der Goetheschule erworbenen Fähigkeiten zur Auseinandersetzung mit den Herausforderungen ihrer Generation einsetzen.

Auch in diesem Jahr sorgten Mitglieder der Schulgemeinde für den musikalischen Rahmen der Abiturzeugnisverleihung, die Holger Sturm moderierte. So bereicherten Pauline Müller, Tatjana Koch, Selma Rudolph, Johanna Timmer, Simon Seibel, Anna Matzen, Felix Haus, Collin Schmidt sowie Schüler des Musik-Leistungskurses Stöhr die Veranstaltung mit ihren Beiträgen.

Die Aufteilung auf mehrere Veranstaltungen ließ den einzelnen Tutorengruppen ebenfalls etwas mehr Raum, ihren Tutorinnen und Tutoren noch einmal persönlich Dank auszusprechen, was mitunter auch in Gedichtform geschah. Zum Abschluss des Abends erhielten alle Abgänger eine Probe der eigens von der Firma „Eiszeit“ für die Goetheschule produzierten Eiskreation „Goethes Liebe“, bevor dann in ungezwungener Runde noch Zeit für Gespräche, Fotos den ein oder anderen nostalgischen Rückblick und die gemeinsame Freude über den bestandenen Abschluss an der Goetheschule Wetzlar war.

 

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