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Am 22.11.2019 war es wieder soweit. Im Rahmen eines Wissenschaftsfestival wurden in den Räumen der Hermann-Hoffmann-Akademie (HHA) die 24 Projekte der in diesem Jahr an dem Projekt „Gießener Jugendliche forschen“ teilnehmenden 69 Schüler präsentiert. Mit dabei: zwei Schülergruppen der Goetheschule Wetzlar.

Ziel des vor vier Jahren vom Institut für Biologiedidaktik und der HHA gestarteten Projektes ist es, Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 5-13 für naturwissenschaftliche Forschung zu begeistern. Unabhängig von Noten und Leistungsdruck.


 

Als eine von mittlerweile acht Schulen nimmt die Goetheschule Wetzlar seit Beginn des Projektes mit einer unterschiedlichen Anzahl an Gruppen teil. Die einzelnen Gruppen arbeiten dabei weitestgehend eigenständig zwischen Ostern und Weihnachten an naturwissenschaftlichen Forschungsfragen, unterstützt von speziell geschulten studentischen Mentorinnen und Mentoren der Biologiedidaktik. Auf dem abschließenden Wissenschaftsfestival werden die Schülerinnen und Schüler abschließend von „Science Coaches“ – Nachwuchswissenschaftlern und Dozenten der JLU – beraten. Die anschließende Präsentation der Ergebnisse vor großem Publikum bildet den krönenden Abschluss des Projektes.

Für die Goetheschule nahmen in diesem Jahr die Schülerinnen Malena Wempe, Anne Orth, Lea Schweizer, Aysegül Sarac und Anna-Lena Sehr teil. Unser Dank gilt insbesondere der die beiden gruppen betreuenden studentischen Mentorin Leonie Schmidt und der Projektleiterin von Seiten der JLU, Hildegard Thaly-Sicker.

 

Projekt 1: Kaffee als Dünger (Malena Wempe, Anne Orth)

Kaffee als Dünger, klappt das wirklich? Wir haben versucht der Frage auf den Grund zu gehen.

In unserem Versuch haben wir die Auswirkungen von Koffein auf die Biomasse der Kresse dokumentiert. Um herauszufinden ob andere Faktoren eine Rolle spielen könnten haben wir den Pflanzen außer Kaffee noch andere Getränke, wie Tee und Cola gegossen. Unsere Ergebnisse präsentierten wir mithilfe von einem gestalten Plakat auf dem Wissenschaftsfestival in Gießen. Vor allem durch die Kritik und das Lob der dortigen Experten konnten wir unser Vorgehen gut reflektieren und dazulernen.

Es hat uns sehr viel Spaß gemacht das wissenschaftliche Arbeiten hautnah zu erleben und eine eigene Versuchsreihe zu planen, durchzuführen und zuletzt auch auszuwerten.

Projekt 2: Wasserpest zum Bildungszweck (Lea Schweizer, Aysegül Sarac und Anna-Lena Sehr)

Die Wasserpestzucht an unsere Schule hatte bisher nur wenig Erfolg, also haben wir uns dazu entschlossen unseren Lehrern unter die Arme zu greifen und nach den Bedingungen zu suchen unter denen die Wasserpest am erfolgreichsten zu halten ist. Und dabei vielleicht dem Geheimnis der erfolgreichen Wasserpestkulturen in den Fachgeschäften auf die Spur zu kommen. Denn für den Biologieunterricht werden die Blätter der Pflanze zum Mikroskopieren und im Themeninhalt Fotosynthese benötigt. Über mehrere Wochen haben wir an unserem Projekt „Wasserpest zum Bildungszweck“ geforscht.

Wer den Namen Wasserpest liest wird vor allem durch das Wort „Pest“ schnell davon überzeugt sein, dass sie sich, auch unter schlechten Bedingungen, vermehrt. Doch schon nach ein paar wenigen Wochen nahm der Anteil der Wasserpest, im Gegenteil zu unseren Erwartungen, rasant ab. Der Grund dafür waren hauptsächlich „kleine“ Wasserschnecken. Je weniger der Anteil der Wasserpest wurde, umso größer wurden die ungewollten Mitbewohner. Am Ende überlebten die Schnecken, die Wasserpest hatte es allerdings nicht geschafft. Aber wenn man die ersten Ergebnisse beobachtet so haben wir vielleicht eins der Geheimnisse der standhaften Wasserpestkulturen aus den Fachhandlungen entschlüsseln können: Phosphatdünger. Bei der richtigen Dosierung des in der Natur häufig limitierenden Faktors erfreute sich die Wasserpest einem starken Wachstum.

Mit viel Humor und Forscherdrang machten wir uns an die Arbeit. Die Teilnahme an „Gießener Jugendliche forschen“ hat es uns ermöglicht, herauszufinden und zu lernen, wie man strukturiert an eine Forschungsarbeit herangeht und das meist mehr Faktoren betrachtet werden müssen als gedacht. Doch neben dem Forschungsobjekt war es vor allem die Arbeit im Team, die das Projekt erst richtig belebte, da blieb man manchmal gerne etwas länger in der Schule. Gemeinsam war es leichter über Fehler zu lachen und Lösungen für Probleme zu finden. Die Wochen haben uns gezeigt das Forschung nicht trocken sein muss, ganz im Gegenteil.

Am finalen Abend konnten wir uns mit anderen Schülern und Besuchern austauschen und weitere spannende Forschungsprojekte betrachten und uns inspirieren lassen. Zum Schluss hat es sich gelohnt. Eine Erfahrung, die wir nicht missen wollen.

 

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Das Gruppenbild zeigt die teilnehmenden Schülerinnen Malena Wempe, Anne Orth, Lea Schweizer, Aysegül Sarac und Anna-Lena Sehr, den Schulleiter Herrn Dr.Scherließ, Herrn Christian Schneider (Fachbereichsleiter), Frau Hildegard Thaly-Sicker (Projektleiter JLU) und Herrn Tim Kahler (Koordinator für das Projekt an der Goetheschule).