„Vivaldi goes chemistry“ in der Aula der Goetheschule Einen besonderen Augen- und Ohrenschmaus erlebten über 150 Zuhörer, die der Einladung des Mathematik-Zentrums Wetzlar gefolgt waren, in der Aula der Goetheschule. An der Veranstaltung nahmen neben Schülerinnen und Schülern der Leistungskurse Chemie der Goetheschule auch Lehrkräfte und viele externe Gäste teil. Die Chemiker Dr. Roland Full und Dr. Werner Ruf zeigten ihre weltweit einzigartige Show „Vivaldi goes chemistry“ – zum ersten Mal nach der Coronapause. Über 160 Vorstellungen haben sie in Deutschland und dem angrenzenden Ausland schon gestaltet. Beide ermutigten zu Beginn ihr Publikum, sich ganz mit einem offenen Herz und ein wenig Phantasie auf die visuellen und akustischen Eindrücke einzulassen. |
Im ersten Teil der Vorstellung wurden die Anwesenden auf eine Reise durch die Jahreszeiten zu den Klängen der bekannten Komposition von Antonio Vivaldi mitgenommen. Im Wechsel zwischen Fotografien von Landschaften und chemischen Versuchen verschwammen die Grenzen zwischen Versuch und Realität immer mehr. So sah zum Beispiel gelbes Blutlaugensalz in Eisenrhodanidlösung aus wie ein Fluss, der durch eine grüne Landschaft fließt.
Mit 17 Live-Experimenten unter dem Motto „Natur im Spiegel der Chemie“, sekundengenau getaktet auf die unterlegte Musik, konnten die beiden Chemiker die Faszination des Publikums dann noch steigern. Im Rücken der Zuschauer führten sie die Versuche in kleinen Petrischalen aus. Das eingespielte Team agierte in einem für den Laien unüberschaubaren Wust aus diversen Laborgeräten sowie kleinen Fläschchen und Döschen mit den verschiedensten Chemikalien und zauberte sich selbst malende Bilder. Lichtstarke Projektoren warfen das Livebild über die Köpfe der Zuschauer hinweg extrem vergrößert auf die Leinwand.
Auch in diesem Teil bildete der Wandel der Jahreszeiten den thematischen Rahmen der Vorführung. Naturschauspiele wie das Keimen von Pflanzen im Frühjahr, das Aufblühen einer sommerlichen Blumenwiese, der durch die Landschaft wabernde Herbstnebel oder das langsame Wachsen von Eisblumen im Winter wurden in der Petrischale inszeniert. Besonders beeindruckend, wie die Nachfragen von Interessenten am Ende der Vorstellung zeigten, war die Darstellung von durch die Projektion schwirrenden „Hummeln“. Dr. Ruf erklärte, dass dazu ein Gemisch aus destilliertem Wasser, etwas verdünnter Salzsäure, Neutralrot-Lösung als Indikator und einigen Tropfen eines Neutraltensids nötig waren. In diese Lösung wurden zudem kleine Natriumstückchen gegeben, die sofort reagierten und sich wie kleine Hummeln in der Schale rasant hin und her bewegten.
Die Zuschauer dankten den beiden Vortragenden mit langanhaltendem Beifall. Auch Friedel Fiedler, der Leiter des Mathematik-Zentrums Wetzlar, dankte den Referenten für ihre Vorstellung. „Sie haben uns einen ästhetischen Blick auf die sonst etwas „trockene“ Naturwissenschaft Chemie ermöglicht“ sagte er. Außerdem dankte er der Firma vonRoll Hydro Wetzlar, die durch ihre Unterstützung die Veranstaltung ermöglicht hat, und der Goetheschule für die Kooperation.