Wie groß ist eigentlich ein Elementarteilchen? Was ist der ATLAS-Detektor und was hat es mit Feynman-Diagrammen auf sich? Solchen Fragen sind jetzt vier Schüler der Goetheschule Wetzlar nachgegangen.

Anlass dazu bot das MINT EC Forum „Masterclass Teilchenphysik“, an dem neben Wetzlars Oberstufengymnasium auch die Martin-Luther-Schule Marburg, das Gymnasiums Johanneum Herborn, die Weidigschule Butzbach und das Gymnasium Philippinum Weilburg teilnahmen. So erfuhren Sara Schaffer, Bengt Molling, Jason Gläser, Lukas Gerth Interessantes über Higgs-Bosonen, Quarks oder den Teilchenbeschleuniger am CERN in Genf.

Die Veranstaltung für besonders physik-interessierte Oberstufenschüler, die an den beteiligten Schulen inzwischen bereits Tradition hat, wird von Mitarbeitern des Physikalischen Instituts der Justus-Liebig-Universität Gießen geleitet. In diesem Jahr lag die Organisation in den Händen von Carola Gerlach vom Gymnasium Philippinum, weiterhin organisatorisch beteiligt waren Michael Pichl (Martin Luther Schule), Dr. Jörg Jäger (Johanneum), Dr. Anke Ordemann (Weidigschule) sowie Patrick Röder (Goetheschule).

Natürlich mussten in diesem Jahr auch bei der „Masterclass Teilchenphysik“ Corona-bedingt Kompromisse eingegangen werden. So trafen sich die Teilnehmer nicht an einer der Schulen, sondern virtuell im Internet. Daraus ergab sich etwa, dass die Schüler die für ein Experiment benötigten Nebelkammern nicht selber bauen konnten, sondern bei diesem Experiment lediglich als Beobachter tätig wurden.

Trotz solcher Einschränkungen waren die Rückmeldungen durchweg positiv. Sie habe viel Neues erfahren, sagte etwa Sara Schaffer. Besonders spannend fand sie die Datenanalyse am Ende der Veranstaltung „wo wir das neu erlernte Wissen direkt einmal selbst testen konnten.“ Die Erklärungen auch komplexer Sachverhalte seien verständlich und anschaulich gewesen. Dem stimmt Jason Gläser zu: „Ein an sich kompliziertes Thema wurde gut verständlich rübergebracht, sodass jeder Physikinteressierte die vermittelten Informationen verstehen kann“, sagt er, ergänzt allerdings, dass er sich etwas mehr Zeit für die Auswertung der Daten des CERN gewünscht hätte. Dennoch lautet sein Fazit: „Alles in allem war es ein toller Tag und man konnte viel lernen.“

Das sieht Lukas Gerth genauso, auch wenn die Masse an Fachbegriffen sehr groß und in der Kürze der Zeit seiner Meinung nach schwer zu behalten war. Die Vorstellung des Teilchenbeschleunigers gefiel ihm besonders gut, „da Funktionsweise und Aufbau wirklich beeindruckend sind“, wie er sagt. Die tieferen Einblicke in die Arbeit des CERN hätten sein Interesse weiter geweckt, die Veranstaltungsleiter von der Universität Gießen hätten sich sehr viel Mühe gegeben und so sei der Tag äußerst lehrreich und zugleich unterhaltsam gewesen.

Ermöglicht wird die Veranstaltung durch die Unterstützung des „Netzwerk Teilchenwelt“, dem 30 Astro-/ Teilchenphysik-Forschungsinstituten in Deutschland sowie das CERN angehören und dessen Ziel es ist, aktuelle Astro-/ Teilchenphysik an Jugendliche und Lehrkräfte zu vermittelt. Das Netzwerk wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und von der Dr. Hans Riegel-Stiftung Bonn, Schirmherrin ist die Deutsche Physikalische Gesellschaft.

 

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