„Unendlich viele Möglichkeiten"- so lautete Konstantin Ottos Fazit über die Tage, die er im Deutschen Museum in München erlebte. Gemeinsam mit Schulkameradin Newros Narcin verbrachte der Schüler der Wetzlarer Goetheschule eine ganze Woche im größten naturwissenschaftlich-technischen Museum der Welt. Möglich machten das der Bürgerverein Wetzlar und eine Aktion des Vereins zur Förderung des mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterrichts e.V. (MNU) in Zusammenarbeit mit der Reisestiftung Deutsches Museum.

Die Veranstalter finanzieren ein Stipendium, sofern die Schule für einen weiteren Kursteilnehmer aufkommt. Hier sprang der Bürgerverein ein und übernahm nicht nur die Finanzierung des zweiten Teilnehmers, sondern auch die Reisekosten.

Ihren Dank dafür zeigten Newros Narcin und Konstantin Otto am letzten Schultag. Persönlich überreichten sie Doris Ebertz, Präsidentin des Bürgervereins, sowie dem Vorstandmitglied Hermann Eucker je ein Exemplar der im Zusammenhang mit der Stipendiumswoche von ihnen verfassten wissenschaftlichen Arbeiten. Gleichzeitig berichteten sie von ihren Erlebnissen und Erfahrungen.

Fünf Tage lang waren Narcin und Otto Teil einer 28-köpfigen Schülergruppe, die spannende Führungen und praxisorientierte Vorträge zu Geschichte und neuestem Stand der Technik hörte und eigenständig an selbst gewählten Themen arbeitete.

Eine Führung durch die Raumfahrtabteilung, eine Vorführung im hauseigenen Planetarium oder der Besuch eines Projektes der Technischen Universität München, bei dem die Schüler Elemente einer Miniaturfertigungsstraße per Computer steuern und programmieren konnten, ließen Langeweile nie aufkommen. Außerdem waren die Teilnehmer berechtigt, das Museum auf eigene Faust zu erkunden - auch die Teile, die Besucher sonst nicht zu sehen bekommen. „Es war wahnsinnig umfangreich", erzählte Narcin und stellte fest: „ Es hat Themen aus dem Unterricht fassbar gemacht und deutlich vor Augen geführt."

Für ihre 15-seitigen Arbeiten hatten sich die Goetheschüler die Themen „Aerodynamik und Auftrieb bei Flugzeugen" (Otto) sowie „Die Wahrnehmung von Schmerz und Drogen als Therapie" (Narcin) gewählt, und sich damit ihren Interessen und Berufszielen gewidmet. Otto erzählte, dass er sich als Pilot beworben habe und ein Physikstudium anstrebe, Narcins Berufswunsch ist es, Unfall-Chirurgin zu werden.

Die beiden Goetheschüler berichteten aber auch, dass sie im einem dem Museum angegliederten Kolleg untergebracht waren und von den vielen sozialen Kontakten, die sie innerhalb der Stipendiumsgruppe knüpfen konnten. Narcin und Otto waren von ihren Fachlehrern für das Stipendium vorgeschlagen und in Zusammenarbeit mit Fachbereichsleiter Werner Diesendorf ausgewählt worden. Initiator des Projektes an der Goetheschule ist Patrick Röder.

Doris Ebertz betonte, es sei immer Anliegen des Bürgervereins gewesen derartige Projekte zu fördern: „Da herrscht im Vorstand Konsens!" Sie stellte bereits in Aussicht, dass man das Stipendium, im nächsten Jahr wieder ermöglichen wolle, wenn es die finanziellen Mittel des Vereins zulassen.