„Materials for Future – vom Molekül zum Material“ – unter diesem Thema trafen sich vom 6.10.2020 bis zum 8.10.2020 insgesamt 18 Schüler*innen aus ganz Deutschland zum ersten MINT-EC-Camp im Fachbereich Chemie. Das Camp war das erste Meeting, welches in digitaler Form abgehalten wurde.

Die Online-Veranstaltung wurde von der BTU Cottbus-Senftenberg und dessen Institut für Materialchemie organisiert und vordergründig von Prof. Dr. Peer Schmidt vom Institut der Anorganischen Chemie koordiniert.

Das Programm begann zunächst mit einer Vorlesung, die das Leitthema verfolgte „Was die Welt im Innersten zusammenhält“. Hierbei führte Prof. Schmidt grundlegende Begriffe der Chemie ein und wandte sich dann zum eigentlichen Thema, welches mit der Erläuterung des Urknalls begann. Im Verlauf behandelte die Vorlesung die Themen von der Entstehung der Elementarteilchen über den Massendefekt hin zur Entstehung von Elementen. Anschließend wurden die Atommodelle behandelt, von Rutherford bis hin zur Orbitaltheorie. Der erste Block endete mit der Lehre über die chemischen Bindungen.

Nach einer Mittagspause wurde das Camp fortgeführt mit einer gemeinsamen, interaktiven Übung, um das gelernte vom Vormittag zu festigen. Das Programm ging danach weiter mit der nächsten Vorlesung von Prof. Schmidt. Diese drehte sich rund um das Thema „Das Alphabet der Elemente“.

„Der erste Tag bestand zwar aus viel Wiederholung für mich, dennoch vertieften die Vorlesungen meine Grundlagen noch mal enorm. Außerdem hat man deutlich gemerkt, wie viel Mühe man sich von seitens der BTU gegeben hat. Ein sehr gelungener Einstieg“, resümierte Pascal Neul den ersten Tag.

Am zweiten Tag stand zu Beginn das Thema Halbleiter und Metalle im Mittelpunkt. Zunächst wurde mit den Grundlagen der Halbleiter und Metallen begonnen sowie die Bandtheorie erläutert. Weiter wurde sich nun, ganz nach dem Motto des Camps „Vom Molekül zum Material“, mit Eigenschaften von Halbleitern beschäftigt, diese auf molekularer Ebene erklärt. Anhand dieser Eigenschaften wurden anschließend technische Anwendungen der Materialien hergeleitet und erläutert.  

Am Ende des vormittags Blockes stand ein Highlight an. Eine Doktorandin aus Prof. Schmidts Forschungsgruppe stellte den Teilnehmern ihre Forschung rund um das Thema Materialsynthese bei Raumtemperatur vor. „Es war spannend zu sehen, wie systematisch Sie vorgegangen ist. Ich fand es sehr interessant, wie Sie ihre nächsten Schritte genau plante, um an die entscheidenden Daten für ihre Forschung zu gelangen. Durch diesen Vortrag habe ich einen guten Einblick in das wissenschaftliche Arbeiten und in die aktuelle Forschung bekommen. Ein sehr spannender Vortrag und definitiv mein persönliches Highlight des Camps“.

Nach der obligatorischen Mittagspause bekamen die Teilnehmer einen kurzen Einstieg in das jeweilige Thema, das anschließend in Gruppenarbeiten vertieft wurde. Nach dieser Phase kam ein weiterer Höhepunkt des Camps. Die BTU hatte eine digitale chemische Experimentalvorlesung vorbereitet. Diese war thematisch „rund um die Chemie des Feuers“ angelegt.

Am letzten Tag wurde sich noch einmal mit der Materialchemie beschäftigt. Zu Beginn war es Prof. Schmidt, welcher seine Vorlesung „Warum Elenfanten nicht schwitzen und Astronauten nicht frieren…: Materialkonzepte für Energiespeicher“ den Zuhörern näherbrachte. Anschließend machte sein Kollege Prof. Klepel mit seiner Vorlesung über „Extreme Oberflächen bei kleinem Volumen: Hochporöse Materialien“ weiter. Hier wurde auf molekularer Ebene begonnen und man erweiterte den Blick immer weiter bis hin zu fertigen Produkten und Anwendung, wo hochporöse Stoffe verwendet werden und warum diese so enorm wichtig sind.

Den Schluss des MINT-Camps bildete dann die Ergebnispräsentation der Gruppenarbeiten, welche sich mit den Themen: Titan, Cobalt, Gallium und Germanium beschäftigten. „Die Gruppenarbeit war sehr angenehm. Man lernte neue Menschen mit der gleichen Begeisterung zu der Chemie näher kennen und arbeitete gemeinsam an einem Projekt“, so Pascal Neul.

Peer Schmidt resümiert: „Sowohl inhaltlich als auch technisch hat das Chemie-Camp als Online-Format hervorragend funktioniert. Das Beste daran: Es hat nicht nur den Schüler*innen, sondern auch uns viel Spaß gemacht!“

„Es waren drei echt spannende Tage, die super vorbereitet waren und im Rahmen der digitalen Möglichkeiten absolut informativ ausgestaltet waren. Ich habe einen sehr tiefgründigen Einblick durch die Gruppenarbeit sowie die Vorlesungen und Übungen in die Materie erhalten. Obwohl ein Camp vor Ort in Senftenberg schöner gewesen wäre, hat es sich dennoch auf jeden Fall gelohnt!“, so Pascal Neul zurückschauend.

 

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