Abendgarderobe und ein Hauch von Glanz und Glamour prägten am Samstagabend die Wetzlarer Rittal Arena. Grund war der Abiturientenball der Wetzlarer Goetheschule. Zwei Tage nach der offiziellen Verabschiedung trafen sich noch einmal über 1000 Schüler, Eltern und Lehrer um gemeinsam mit den Abiturienten das bestandene Abitur und den Start in einen neuen Lebensabschnitt zu feiern.

Die Organisation des Balls lag in diesem Jahr in den Händen von Toni Endres und Michel Honold. Sie hatten es gemeinsam mit Helfern und der Unterstützung des Arena Teams geschafft, dem Sporthallen-Ambiente ein gewisses festliches Flair zu verleihen. Dazu trugen stilvolle Beleuchtung, aufwendige Bühnengestaltung mit Beamer-Projektionen und die aus Spielkarten, Würfeln und Casino-Chips bestehende Tischdekoration bei. Letztere bezog sich auf das Motto des Abends, der - angelehnt an den Casino-Gangster-Film „Ocean's Eleven" - unter dem Titel „Goethe's Eleven" stattfand. Die Moderation hatten Lisa Wenzel und Shakiyla McMillan übernommen.

In seiner Begrüßungsrede versuchte Schulleiter Dieter Grebe der Verbindung zwischen dem abendlichen Motto und dem Wetzlarer Oberstufengymnasium auf den Grund zu gehen. Da ihm die Assoziation der Abiturienten mit Casino-Räubern, wie er selbst betonte, unpassend erschien, orientierte sich Grebe bei der Interpretation lieber an der französischen Bedeutung des Wortes „élève". Dieses bezeichne einfach „Schüler" und bedeute als Verb unter anderem „jemanden auf ein höheres Niveau heben".

Leichter fiel dem Schulleiter die Suche nach dem Anlass angemessenen Goethe-Zitaten. So zitierte er gleich mehrfach aus „Faust" und bezog sich dabei etwa auf die frisch vergebenen Abizeugnisse („Denn was man schwarz auf weiß besitzt, kann man getrost nach Hause tragen!") oder das gemeinsame Feiern des Abiballs („Werd ich zum Augenblicke sagen, verweile doch, du bist so schön!"). Grebe lobte die Tatsache, dass mit dem Abiball eine sehr schöne Tradition fortgesetzt werde und dass Kreativität, Planungskompetenz und Durchhaltevermögen der Schüler diesen erneut möglich gemacht hätten.

Als Vertreterin der Schülerschaft sprach Schulsprecherin Isabell Daschmann zu den Gästen. Sie blickte zurück auf die abgelaufene Schulzeit und verglich dabei die drei Jahre an der Goetheschule mit einem Triathlon. In Klasse 11 werde man als Schüler ins kalte Wasser der Oberstufe geworfen und müsse lernen zu schwimmen. Die zwölfte Klasse bringe viele Veränderungen, ähnlich groß den Unterschieden zwischen Schwimmen und Radfahren. Außerdem habe es auch hier oft einen Wechsel zwischen bergauf und bergab gegeben, auch mit Gegenwind habe mancher zu kämpfen gehabt. Die 13 sei dann - wie beim Triathlon der Lauf - der Endspurt gewesen.

Dass die Schüler beim Sprung ins kalte Wasser und den anschließenden Anstrengungen keineswegs allein gelassen wurden, machte die Schulsprecherin in ihrem Dank an Lehrer, Sekretärinnen und Schulleitung deutlich. Insbesondere Schulleiter Grebe galt ihr Dank für die Zusammenarbeit mit der Schülervertretung. „Ich kann mir keinen besseren Schulleiter vorstellen!", so Daschmann.

Die tanzmusikalische Gestaltung des Abends lag einmal mehr in den Händen der „Tuxedo Drive Big Band". Zur Unterhaltung trugen außerdem die Programmpunkte der Formation „FirstCut", der Band Haywire sowie der Musikleistungskurse und der Musicalgruppe der Goetheschule bei. Ein weiterer Programmpunkt waren die „Goethewahlen", bei denen die Sieger in Kategorien wie „Mr./Mrs. GOW" ausgezeichnet wurden.

Nach dem offiziellen Teil des Balls begann dann ab 23 Uhr die Aftershowparty, inzwischen auch schon fester Programmpunkt der Abiturjahrgänge der Goetheschule. Gemeinsam tanzten hier noch einmal alle Abiturienten und feierten das erfolgreiche Ende eines Lebensabschnittes. Manchem waren dabei vielleicht noch die Worte von Schulsprecherin Isabell Daschmann im Gedächtnis. Sie hatte - nicht ohne Wehmut - festgestellt: „Wir sind heute zum letzten Mal in dieser Konstellation zusammen. Manche Wege werden sich trennen, die Erinnerung aber bleibt!"