Wetzlar (fst). Rote Teppiche, festliche Abendgarderobe und über allem der leuchtende Schriftzug „Hollywood“: Ein Hauch des Glamours einer Oscar-Verleihung erfüllte am Samstagabend die Wetzlarer Rittal-Arena. Unter dem Motto „Willkommen in Hollywood“ trafen sich hier die Abiturienten der Wetzlarer Goetheschule, um gemeinsam mit Freunden, Eltern und Lehrern das Ende ihrer Schulzeit mit dem großen Abiball zu feiern. Die Organisatoren, allen voran Alyssa Wahl und Kai Offenbach, hatten allen Aufwand betrieben, um das Motto stilgerecht in Szene zu setzen. Neben der stimmungsvollen Bühnendekoration und Beleuchtung präsentierten sich etwa die Tische im Stile des berühmten „Walk of Fame“, dekoriert mit Sternen, die den Namen jeweils eines Abiturienten des Jahrgangs 2010 trugen.

Das SV-Team, bestehend aus Debora Nietsch, Thore Czopnik und Akop Voskanian, erklärte, warum das Motto als Abschluss der Schulzeit ausgezeichnet passe. Man denke nur an die filmreifen Auftritte vieler Schüler, die gänzlich ohne „Manuskript“ ihre Hausaufgaben vortrugen. Keinesfalls jedoch seien die 13 Jahre ein endlos scheinender Horrorfilm gewesen. Die Schule nannten sie „die Bühne einer fröhlichen und freundlichen Show“ und attestierten auch den Lehrern einen guten Auftritt.

Schulleiter Grebe sagte in seiner Rede, es falle ihm leicht, Hollywood-Assoziationen mit dem Abiturjahrgang zu verknüpfen. So sei jeder von ihnen ein Star, wenn man unter dem Begriff Menschen verstehe, die etwas Besonderes, Einmaliges besitzen. Und ihre Kreativität hätten die Schüler in zahlreichen Aufführungen, Präsentationen und Projekten bewiesen, so Grebe. Das Programm, unterhaltsam moderiert von Jana Seel und Bogdan Hoppe, eröffnete passend zum Thema die Schulband der Goetheschule mit Titelmelodien aus „James-Bond“-Filmen. Weitere Höhepunkte waren Ausschnitte aus dem aktuellen Schul-Musical „3 Musketiere“ sowie der Auftritt der Stomp-Gruppe der Eichendorff-Schule oder der Jazz-Tanz-Formation „No Names“ aus Burgsolms. Endgültig Oscar-Atmosphäre breitete sich dann bei der Prämierung der Sieger der „Goethe-Wahlen“ aus. Hier wurden Schülerinnen und Schüler in Kategorien wie „Eigentlich bin ich der Lehrer“, „Assiparker“ oder „Everybody’s Darling“ ausgezeichnet.

In ihrer Rede blickten die drei Schülervertreter auf die Jahre an der Goetheschule zurück. Sie stellten fest, dass ihnen das Abitur mehr bedeute als die Definition, die sich im Internetlexikon Wikipedia findet. Mitschüler, die in der Not aushalfen, Lehrer, die sich den Schülern gegenüber respektvoll zeigten, Abifeiern, Konzerte und außerschulische Veranstaltungen: All dies habe dazu beigetragen, dass man in 20 oder 30 Jahren zurückblicken und sich an besondere Momente und die Gemeinschaft an der Goetheschule erinnern werde.

Beim sich anschließenden sentimental-melancholischen Song „Könige“, gefühlvoll vorgetragen von Christian Loß, Dennis Wollny, Jonas Schnelling und Jana Grieb, mag dem ein oder anderen Schüler, begleitet von einem wehmütigen Schauer, dann die Erkenntnis gekommen sein, dass gerade eine bedeutende Phase ihres Lebens endgültig zu Ende ging. Für ausreichend Gelegenheit allzu große Melancholie wegzutanzen sorgte jedoch schnell die Musik der Band „Tuxedo Drive“ der Wetzlarer Musikschule. Mit Walzer, Tango oder Charleston motivierten die Musiker die Ballgäste, ihre tänzerischen Fähigkeiten auszuprobieren – die einige der Goetheschüler in extra organisierten Tanzkursen zuvor aufgefrischt hatten.

Gegen 23 Uhr neigte sich dann mit dem offiziellen Teil des Balls für die Schüler unwiderruflich das Kapitel Goetheschule dem Ende entgegen und angeführt und begleitet von den Musik-Leistungskursen sangen alle Abiturienten gemeinsam zum Hit der Band „Juli“: „Es war `ne geile Zeit!“