Beim Thema Strahlung reagieren viele Menschen skeptisch oder ängstlich. Nicht so Newros Narcin: Für die Schülerin der Wetzlarer Goetheschule wurde Strahlung jetzt zum zentralen Bestandteil einer Forschungsarbeit, die sie als Kooperationsprojekt mit der Fachhochschule (FH) Gießen-Friedberg erstellte. Förderer des Projektes war der Deutsch-Schweizerische Fachverband für Strahlenschutz.
Seit April widmete Narcin sich der Forschung und Ausarbeitung ihrer Arbeit, die den genaue Titel “Autoradiographischer Nachweis von Stoffwechselvorgängen in Pflanzen nach äußeren Einflüssen“ trägt. Hinter dem sperrigen Titel verbirgt sich das Ziel zu erforschen, inwieweit Pflanzen auf verschiedene mechanische Einflüsse – etwa Lichtentzug durch Abkleben oder Verletzungen durch Einritzen der Blattoberfläche – reagieren. Das geschah unter anderem durch Radioaktivitätsmessung im Labor der FH. Weitere Bestandteile der Arbeit waren ein zuhause verfasster Theorieteil sowie das Auswerten der Untersuchungen und Erstellen des Projektberichts.
Über den Reiz des Projektes sagt die 17-jährige Goetheschülerin: „Meine Motivation war vor allem, dass Strahlungen immer als sehr gefährlich dargestellt werden, wobei sie bei naturwissenschaftlichern Untersuchungen sehr nützlich sind und auch in der Medizin Verwendung finden. Ohne sie wäre vieles nicht so weit erforscht und entdeckt. Ich wollte die genaue Arbeitsmethode kennenlernen und erfahren, wie alles funktioniert.“
Das Projekt verdeutlicht die erfolgreichen Bemühungen der Goetheschule um Zusammenarbeit mit den heimischen Hochschulen sowie um die Förderung naturwissenschaftlich besonders begabter und interessierter Schüler. Patrick Röder, betreuender Lehrer an der Goetheschule, hob die Leistung von Narcin besonders hervor. Ein Projekt dieses Umfangs werde normalerweise nicht alleine, sondern in Gruppen von drei bis fünf Schülern ausgearbeitet.
Am 28. Januar wird Narcin in Dresden die Ergebnisse ihrer Arbeit vor einer Jury und Vertretern des Fachverbandes für Strahlenschutz vortragen. Die besten drei Arbeiten werden dann vom Verband ausgezeichnet. Außerdem war das gesamte Projekt mit 500 Euro für die jeweilige Schule der Teilnehmer dotiert.
Die Betreuung an der FH Gießen-Friedberg lag in den Händen von Prof. Dr. Joachim Breckow, Prof. Dr. Jürgen Koch sowie der Hilfskräfte Florian Lamm und Miriam Kattinger.