… befanden sich am 23.06.2010 die beiden Biologie Leistungskurse von Herrn Dr. Keiner und Herrn Kahler in Gießen. Ausgangspunkt dieses Projektes war die Tatsache, dass für den Zeitraum vom 24.04. – 18.07.2010 eine rund 58 lebensgroße Exponate enthaltene Dinosaurier-Ausstellung in der direkten Nachbarschaft der Goetheschule gastierte. Für die rund 2-stündige Führung in der Innenstadt von Gießen konnte dabei Herr Prof. Ziemek vom Institut für Biologiedidaktik der ansässigen Justus-Liebig-Universität gewonnen werden. Prof. Ziemek verstand es dabei – trotz der relativ langen Dauer der Führung - diese sehr kurzweilig und anschaulich zu gestalten.

Einen Schwerpunkt der Führung stellte der zuvor im Unterricht thematisierte Aspekt des Gigantismus der Sauropoden - der Langhalsdinosaurier - dar. Anschaulich wurden die Größendimensionen dabei vor allem an dem Beispiel des Diplodocus, der von der Schwanzspitze bis zum Kopf unglaubliche 23m misst. Welche Probleme und möglichen Erklärungen diese Größe und vor allem das damit verbundene Gewicht für die Physiologie und das Verhalten dieses Dinosauriers mit sich brachten, konnte dabei direkt am Objekt nachvollzogen werden.

Neben inhaltlichem Fachwissen sollte den Schülerinnen und Schülern vor allem aber der Hypothesen-Charakter der Dinosaurier Forschung in Erinnerung geblieben sein. Exakte Aussagen über Körperbau, Färbung oder auch das Verhalten einer seit mehreren Millionen Jahren ausgestorbenen Spezies zu treffen, stellt die Forscher immer wieder vor Schwierigkeiten. So wurde darauf verwiesen, dass durch neuere Funde und Methoden alleine in den letzten Jahren immer wieder Aussagen revidiert und abgeändert werden mussten und auch die aktuell gültigen Annahmen vor dem zu erwarteten Fortschritt der Technik häufig nur Modellcharakter haben könnten. Vor diesem Hintergrund seien auch dieses Thema betreffende „Hollywood-Streifen“ - bezüglich der dargestellten Inhalte - mit Vorsicht zu genießen.

Vor dem Hintergrund, dass die Ausstellung laut Prof. Ziemek wahrscheinlich „die nächsten 6 Jahre in diesem Umfang nicht mehr zu sehen sein wird“, stellte diese Führung wahrscheinlich eine seltene Chance dar, einen derart umfangreichen und anschaulichen Eindruck von den Urzeitgiganten zu gewinnen.