Schüleraustausch mit mehr als 50 Teilnehmer/innen in Montalcino (Siena) Mitte Februar besuchten 24 Goetheschüler/innen der Italienischkurse mit den Lehrerinnen Rita Schneider-Cartocci und Beate Martin für eine Woche ihre Austauschfamilien im toskanischen Montalcino (Provinz Siena/Toskana). Auf der durch das Europa-Programm Erasmus Plus geförderten Reise bekamen die Goetheschüler/innen authentische Einblicke in das Leben der italienischen Familien und den dortigen Schulalltag. |
Sie wurden herzlich und offen aufgenommen und lernten auch in der Familie viele neue Orte kennen. Die italienischen Essensgewohnheiten waren für die deutschen Schüler/innen zunächst durch die Trennung des ersten Gangs (Primo: Pasta oder Suppe) von dem Hauptgang (Secondo: Fleisch oder Fisch) mit Beilage (Salat oder Gemüse) ungewohnt. Entgegen des Klischees gab es nicht nur Pizza und Pasta, sondern eine Vielzahl an typisch toskanischen Gerichten.
In der beschaulich kleinen Schule, die die linguistische Abteilung eines großen Gymnasiums in Siena ist, und im mittelalterlichen Ortskern von Montalcino kennen sich alle, was einen großen Kontrast zur Goetheschule darstellte. An zwei Tagen fand in Gruppen in englischer oder italienischer Sprache Projektarbeit zum Thema: ‚Zukunftsvisionen‘ statt, in der kreative Präsentationen zu Zukunftsthemen, wie z. B. Künstlicher Intelligenz, Mobilität, ChatBots, Handykonsum und soziale Kompetenzen u.a. in der Fremdsprache erarbeitet wurden. Außerdem gab es die Möglichkeit, in diversen Fächern zu hospitieren. Das Liceo Linguistico Lambruschini bietet u.a. auch als ESABAC-Schule das italienisch-französische Abitur und Auslandspraktika.
Informationen über die berühmtesten landwirtschaftlichen und kulinarischen ‚Schätze‘ Montalcinos konnte man in theoretischer Form beim Besuch des Museums ‚L’Oro di Montalcino‘, über den namhaften Wein „Brunello“ und mit Verkostung bei der Besichtigung einer Olivenölmühle gewinnen.
Die Ausflüge in die Region führten nach Florenz, wo neben während einer Stadtführung ein Kunsthandwerker die antike Technik des Marmorierens von Papier und Leder erklärte, in die Papststadt Pienza, und natürlich in das ganz in der Nähe von Montalcino gelegene Siena, Wetzlars gotische Partnerstadt. Neben einem Stadtrundgang hatte die Gruppe die Möglichkeit, in eine für Siena typische „Contrada“ (Stadtviertel mit eigener Struktur und Traditionen) zu besuchen. Zu sehen waren historische Kostüme, antike Seidenbanner und Ausrüstungen der Reiter und Pferde für das berühmte, historische Pferderennen „Palio“, das die Einwohner Sienas das ganze Jahr über begeistert vorbereiten. Bemerkenswert war, dass die italienischen Jugendlichen aktiv und ehrenamtlich in ihrer zweiten Familie, der Contrada regelmäßig generationsübergreifend mitarbeiten.
Beim Bummel durch die mittelalterliche Kunststadt stieß die deutsch-italienische Schülergruppe auf der Piazza del Campo auf eine besondere Attraktion: Am Faschingsdienstag wurde öffentlich Kinderfasching mit Musik und lustigen Tänzen gefeiert, was für viel Spaß und gute Laune beim Mitmachen sorgte und ideal für die Gruppendynamik war.
Nachdem sich die italienischen und deutschen Jugendlichen traditionsgemäß abends zum „Aperitivo“ getroffen haben, Sport gemacht haben und viele unterhaltsame, gemeinsame Stunden verlebt hatten, endete die erlebnisreiche Woche mit einer Abschlussparty, an der die beteiligten Schüler/innen, die italienischen Familien und die organisierenden Lehrerinnen Rita Schneider-Cartocci, Beate Martin und Isabella Pizzetti teilnahmen. Samstags hieß es dann Abschied nehmen. Aber zum Glück nicht für allzu lange Zeit!
Wir freuen uns schon auf den Besuch der italienischen Gruppe im kommenden April!